Zum Inhalt springen

Grossflächiger Markteintritt Decathlon lässt die Muskeln spielen

Eigenmarken, günstige Preise, grosse Auswahl – mit dieser Formel will der französische Konzern in der Schweiz in einem gesättigten Markt Fuss fassen.

Mit der Eröffnung einer grossen Vorzeige-Filiale im Zentrum von Zürich will der französische Sportartikel-Konzern Decathlon zeigen, dass er auch in der Deutschschweiz mit einem riesigen Sortiment und tiefen Preisen den Ton angeben will. Der Verkauf von Sportausrüstung ging im letzten Jahr um vier Prozent zurück. Will Decathlon wachsen, wird das nur zu Lasten der bisherigen Platzhirsche gehen.

Der Discounter sorgt für grosse Konkurrenz

Bis Ende Jahr sollen bereits 24 Decathlon-Läden in der Schweiz um Kunden werben. Den heimischen Sportartikel-Markt teilen sich heute die Migros-Tochter SportXX, Ochsner-Sport, TransA und viele kleine, meist auf Nischen spezialisierte Geschäfte auf. Decathlon ist als internationaler Konzern organisiert und kann vor allem bei den Preisen die Muskeln spielen lassen. So sind zum Beispiel Rucksäcke bereits für unter zehn Franken zu haben. Das Geheimnis sind günstige Eigenmarken, die rund 90 Prozent des Angebots ausmachen. Inzwischen ist Decathlon mit 1500 Läden in fünfzig Ländern präsent und beschäftigt weltweit 87'000 Mitarbeiter.

Bis Ende Jahr wollen die Franzosen in der Schweiz rund 1000 Personen in ihren Filialen beschäftigen. Das schnelle Wachstum ist möglich, weil Decathlon die Geschäfte von Athleticum vom Schweizer Warenhaus-Konzern Maus-Frères übernommen hat. Auch ein grosser Teil der 400 Mitarbeiter arbeitet bald unter dem Decathlon-Logo.

Bisher war Decathlon vor allem in der Westschweiz präsent. Mit einem Online-Angebot versuchte man diese Marktchancen in der ganzen Schweiz auszuloten. In der Deutschschweiz muss der Markenname Decathlon noch mit viel Werbeaufwand etabliert werden.

Für die traditionellen Sport-Fachgeschäfte bedeutet der flächendeckende Markteintritt von Decathlon eine weitere Herausforderung. Denn schon jetzt drohen immer mehr Umsatz-Prozente in den Online-Handel abzuwandern.

Meistgelesene Artikel