Die Traditionsfirma Hug dürfte vielen vor allem wegen ihrer Guetzli bekannt sein. Dazu gehört unter anderem die Marke Wernli, welche das Unternehmen vor einigen Jahren übernommen hat. Die Firma Hug blickt jedoch nicht nur im Bereich Biskuits auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück, vor allem ist auch die Sparte «Gastronomie» im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gewachsen.
Pandemiebaisse überwunden
Heute Donnerstag präsentierte das Unternehmen Geschäftszahlen für das vergangenen Jahr. Der Umsatz stieg kräftig um 10 Millionen Franken auf total 123 Millionen Franken. Insbesondere der Gastronomie-Sektor stieg um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Wir haben gute Halbfabrikate, die sich einfach und schnell zu tollen Desserts verarbeiten lassen.
Vor allem ihre Halbfabrikate, die Tartelettes, seien in der Gastronomie gefragt. Dabei handelt es sich um leere Tortenböden in einer süssen oder salzigen Variante, welche in unterschiedlichen Grössen produziert werden. Der weltweite Fachkräftemangel käme dem Geschäft sehr entgegen, erzählt die Co-Geschäftsleiterin Anna Hug: «Wir haben gute Halbfabrikate, die sich einfach und schnell zu tollen Desserts verarbeiten lassen.»
Firma will international wachsen
Mit den Tartelette-Bestellungen käme die Produktion fast nicht hinterher. Denn diese wären auch international sehr gefragt. «Aus der Schweiz heraus exportieren wir rund um die Welt», sagt Marianne Wüthrich Gross, Co-Geschäftsleiterin. Der weltweite Exportanteil der Hug-Gebäcke beträgt nach eigenen Angaben rund 16 Prozent. Die Geschäftsführerinnen haben sich zum Ziel genommen, insbesondere im Export für die internationale Gastronomie zu expandieren. Hug investiert daher in den kommenden zwei Jahren 10 Millionen in die Erneuerung einer Tartlettes-Produktionslinie, um die Produktionskapazität zu verdoppeln.
Erfolgreiche weibliche Co-Leitung
Das 146-jährige Familienunternehmen mit Sitz in Malters, Luzern wird bereits in der fünften Generation geführt. Seit sechs Monaten leiten Anna Hug und Marianne Wüthrich Gross gemeinsam das operative Geschäft der Firma Hug. Dabei führt Anna Hug den Bereich «Märkte» und Marianne Wüthrich Gross den Bereich «Operations».
Man kann sich besser abstimmen. Man hat zu zweit mehr Ideen und trotzdem hat jeder so sein Gebiet.
Für die zwei Frauen ist das Co-Führungsmodell optimal. Denn für beide sei es wichtig, die Leitungsrolle in einem Teilzeitpensum übernehmen zu können. Ausserdem würden sie in dieser Konstellation bessere Ergebnisse erreichen, da sich laut Wüthrich Gross die zwei bestens ergänzen würden: «Man kann sich besser abstimmen. Man hat zu zweit mehr Ideen und trotzdem hat jeder so sein Gebiet.»
Durch die weibliche Co-Leitung ist schon manch anderes Unternehmen auf Anna Hug und Marianne Wüthrich Gross aufmerksam geworden. Zu dem modernen Führungsmodell sagt Wüthrich Gross: «Da probieren wir einen eigenen Weg zu gehen. Und mit unseren Kollegen wirklich etwas selbst zu entwickeln, was für uns stimmt.»