- Im ersten Halbjahr 2025 ging der Gewinn des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent zurück.
- Eine Reorganisation des Post-Netzes soll den Bereich stärker auf die Kundenzentrierung ausrichten.
- Dabei kann es zu einem Abbau von 30 Vollzeitstellen kommen – möglich wären dann rund 100 Kündigungen.
Ziel sei es, weiterhin eigenfinanziert und ohne Steuergelder den Grundversorgungsauftrag leisten zu können, schreibt die Post in einer Mitteilung. Aus diesem Grund bedürfe es einer Neuausrichtung des Postnetzes per 2026. Bei dieser Reorganisation seien maximal 100 Kündigungen und 20 Änderungskündigungen möglich – eine Kündigung mit dem Angebot, das Arbeitsverhältnis zu geänderten Bedingungen fortzusetzen. Man strebe eine «möglichst sozialverträgliche Umsetzung» an, heisst es bei der Post. Die Gewerkschaften Transfair und Syndicom kritisieren, dass Postangestellte durch externe Arbeitskräfte ersetzt würden.
«Wir möchten unsere Organisation möglichst nah an den Kundenbedürfnissen der Zukunft anpassen», sagt der vorübergehende Post-Konzernleiter, Alex Glanzmann. Beim Postnetz richte man sich auf die Segmente KMU und Privatkunden aus. «Und dazu braucht es in diesen administrativen Funktionen auch gewisse Anpassungen», so der Konzernchef.
«Strukturelle Herausforderungen im Kerngeschäft»
Die Ankündigung dieser Massnahmen erfolgte bei der Präsentation der Halbjahreszahlen. Das Betriebsergebnis der Post ging demnach um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück und liegt nun bei 118 Millionen Franken. Der Gewinn sackte um 44 Prozent auf 74 Millionen Franken ab.
Die Post stehe aber nach wie vor auf «finanziell gesunden Beinen», lässt sich Björn Walker, Finanzchef ad Interim, in der Mitteilung zitieren. «Die strukturellen Herausforderungen im Kerngeschäft und damit verbundene Kosten werden im Ergebnis aber offensichtlich.» Die Hauptgründe für die Ergebnisse seien der anhaltende Rückgang der Briefmenge, der Zeitungen und des Schaltergeschäfts sowie steigende Kosten. Die bekannte Entwicklung im Kundenverhalten dauert also an.