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Emmi kann Gewinn steigern
Aus Rendez-vous vom 29.08.2018. Bild: Keystone
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Historische Halbjahreszahlen Emmi macht erstmals mehr Umsatz im Ausland

Der Konzern, der mehrheitlich den Zentralschweizer Milchbauern gehört, schreibt mit seinen neuesten Zahlen Geschichte.

Urs Riedener ist keiner, der sich in Siegerpose wirft. Mit einem Lächeln im Gesicht nimmt der Emmi-Chef davon Kenntnis, dass er sein Ziel für den grössten Schweizer Milchproduzenten erreicht hat. Emmi hat im ersten Halbjahr 845 Millionen Franken im Ausland umgesetzt, gegenüber 830 Millionen in der Schweiz.

Die Geschäfte im internationalen Umfeld hätten seien sehr gut verlaufen, sagt Riedener: «Die Nischen, die wir dazugekauft haben, sind gewachsen. Aber auch die Exporte aus der Schweiz haben sich – auch aufgrund der etwas verbesserten Währungssituation – gut entwickelt.» Deshalb sei Emmi im Ausland deutlich stärker gewachsen als im Heimmarkt.

Die Strategie geht auf – trotz Skepsis der Bauern

Schon als Riedener vor zehn Jahren auf dem Chefsessel von Emmi Platz nahm, machte der Milchkonzern rund einen Viertel seines Umsatzes im Ausland. Vor allem mit direkten Exporten – und hohen damit verbundenen Kosten: «Wir haben uns dann gesagt, dass wir auch lokal produzieren und eine gute Position in Nischen erreichen müssen.»

Über diese lokalen Tochtergesellschaften wollte man auch das Schweizer Sortiment besser verkaufen können, so Riedener: «Diese Zwei-Phasen-Strategie hat sehr gut funktioniert. Deshalb sind wir heute wo wir sind mit den über 50 Prozent Umsatz im Ausland.»

Konkret hat Riedener Molkerei-Betriebe im Ausland aufgekauft und auf Nischen wie Ziegenkäse und spezielle Desserts gesetzt. Und über deren Vertriebsnetz hat er versucht, nach und nach auch teurere Emmi-Produkte in diese Märkte zu bringen. Den Milchbauern, den eigentlichen Besitzern von Emmi, war diese Strategie anfänglich suspekt.

Auslandgeschäft als Lebensversicherung

Riedener betonte aber immer: Ohne starkes Bein im Ausland sei die Zukunft von Emmi zu unsicher. «Wir haben in der Geschichte verschiedene Firmen in der Milchwirtschaft gesehen, die nicht stabil waren und teils untergegangen sind. Deswegen ist der betriebswirtschaftliche Erfolg zentral für alle Milchproduzenten.»

Durch diese Ausland-Strategie hat sich Emmi in den letzten Jahren auch strategisch neu ausgerichtet. Dafür haben die Milchproduzenten auf ihre Mehrheit im Verwaltungsrat – der Strategie-Zentrale des Konzerns – verzichtet, erklärt der Emmi-Chef: «Sie haben das Recht, fünf von neun Verwaltungsräten zu stellen. Sie verzichten aber auf zwei Sitze, weil sie glauben, dass Experten – etwa im Bereich Marketing oder Finanzen – wichtig sind.»

Ambitionierte Ziele im Auslandgeschäft

Einen noch höheren Umsatz im Ausland strebt Riedener aber nicht mehr zwingend an. Wohl aber eine höhere Rendite: «Wir sehen immer noch eine sehr starke Wachstumsdynamik im Auslandgeschäft. Diese dürfte sich noch etwas stärker zugunsten des Auslands verändern.»

Will heissen: Emmi macht weniger durch Zukäufe mehr Umsatz im Ausland. Vielmehr sollen die zugekauften Betriebe – zum Beispiel im Nischengeschäft mit Ziegenmilch – künftig mehr Profit abwerfen.

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