- Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht.
- Solange EZB und SNB nicht nachziehen, bleiben die Auswirkungen gering.
- Die Exportbranche darf sich aber auf einen steigenden Dollarkurs freuen.
Die gute Wirtschaftslage in den USA erlaubt es den dortigen Währungshütern, die Zinszügel anzuziehen. Dadurch werden zum Beispiel Kredite für Investitionen und der Konsum auf Pump teurer. Das dämpft die Konjunktur und sorgt dafür, dass der brummende Wirtschaftsmotor nicht überhitzt.
Doch auch für die Wirtschaft in Europa und der Schweiz könnte der US-Zinsentscheid Folgen haben, und zwar günstige: Denn steigende Zinsen in den USA machen den Dollar im Vergleich zu anderen Währungen attraktiv.
Hoffen auf einen stärkeren Dollar
Das stärkt den Dollar, was wiederum – zumindest tendenziell – den Euro und den Franken schwächt. Und je günstiger der Franken zu haben ist, desto besser ist das für die Schweizer Exportindustrie, wie Oliver Adler, Chefökonom der Credit Suisse Schweiz, erklärt. Die hiesigen Exporteure dürften also zumindest hoffen, dass der Dollarkurs steigt. «Wenn er das täte, dann wäre das natürlich insgesamt ‹Good News›, auch für die Schweizer Exporteure.»
Sehr heftig würden die Wechselkurse allerdings wohl kaum reagieren, gibt der CS-Ökonom zu bedenken. Denn eine Überraschung sei die US-Zinserhöhung nicht. Hinzu kommt, dass dereinst auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Zinsen erhöhen könnte – wenn auch mit einiger Verzögerung.
Die Europäische Zentralbank wird fast sicher die Zinsen dieses Jahr nicht erhöhen.
Weil die SNB sich primär an die Europäische Zentralbank (EZB) anlehne, sei es aber noch zu früh dafür, meint Adler. «Und die EZB wird fast sicher die Zinsen dieses Jahr nicht erhöhen.» So gesehen dürften sich in den kommenden Tagen und Wochen die wirtschaftlichen Auswirkungen des jüngsten US-Zinsentscheids auf die Schweiz und Europa in Grenzen halten.