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Holzboom in der Schweiz Leere Lager wegen grosser Nachfrage nach Holz

Einige Holzprodukte sind Mangelware auf dem Markt. Was steckt dahinter? Ein Besuch in einer Holzverarbeitung bei Bern.

Auf dem Areal der Olwo in Worb bei Bern kurven Gabelstapler herum. Ein Lastwagen mit litauischem Kennzeichen bringt Holzprodukte aus Deutschland und einheimische Camionneure liefen Baumstämme aus den umliegenden Wäldern an. Alltag. Aber etwas ist anders als sonst.

Um dieses Familienunternehmen geht es

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Die Berner Firma Olwo beschäftigt rund 180 Angestellte an drei Standorten – am Hauptsitz in Worb, in Stalden i. E. und in Erlenbach i.S.. Olwo ist sowohl im Holzhandel wie auch in der Holzverarbeitung mit zwei Sägereien und einem Hobelwerk tätig. Der Familienbetrieb wird in der dritten Generation geführt und macht einen Umsatz von rund 100 Millionen Franken pro Jahr.

Die Lagerhallen sind weitgehend leer. Markus Lädrach ist Olwo-Geschäftsführer und steht fast etwas verloren in eine der riesigen Hallen. «Wir kriegen dauernd Ware, aber die Ware, die angeliefert wird, geht gleich zum Kunden, weil sie ja vorbestellt ist. Es gelingt uns heute nicht, unser Blocklager zu füllen. Es zu füllen wäre ja noch das eine. Aber es ist jetzt praktisch leer.»

Besonders gefragt sind aktuell zum Beispiel dreifach verleimte Platten. Sie sind so etwas wie der Grundbaustoff im heutigen Holzbau. Gründe für die aktuell hohe Nachfrage nach Holzprodukten gibt es einige.

«Holz ist ein Trendbaustoff, es wird immer mehr mit Holz gebaut», sagt Lädrach. «Es ist europaweit, wenn nicht weltweit, ein zusätzlicher Bedarf an Holz da, damit man die geplanten Konstruktionen realisieren kann.»

Viel Holzbedarf in Übersee

Insbesondere in den USA und in China wird aktuell viel mit Holz gebaut, nicht zuletzt auch befeuert durch Konjunkturprogramme. Entsprechend werden für gewisse Holzprodukte hohe Preise bezahlt.

Gerade deutsche Grossproduzenten nutzen die Gunst der Stunde. Sie verschiffen europäisches Holz in die USA. Das wiederum führt dazu, dass weniger Holzprodukte in Europa im Umlauf sind, obschon auch hier die Nachfrage gross ist.

Das trifft ebenfalls die Schweiz, importiert sie doch rund 60 Prozent der hier benötigten Holzmenge. Wer baut, braucht momentan also Geduld und muss auch tief ins Portemonnaie greifen. Wobei die Preisaufschläge im Inland generell noch moderater sind als bei ausländischen Produkten, so Lädrach.

Bestellung ja, Liefertermin offen

«Wir wollen den Kunden berechenbare Angebote machen. Aber selbstverständlich: Die Preise gehen hoch.» Grundsätzlich kriege derjenige, der rechtzeitig bestellt und eine Bestätigung erhält von Olwo, die Ware. «Aber wir müssen einige Kunden vertrösten. Das schmerzt.» Und daran werde sich so rasch wohl auch nichts ändern, bedauert der Geschäftsführer.

«Es führt dazu, dass wir dem Kunden sagen müssen: Wir können die Bestellungen annehmen. Aber wir wissen nicht, wann die Ware kommt. Und wir können auch noch nicht sagen, was dannzumal der Preis sein wird», sagt Lädrach. Das müsse schon in der Offerte transparent gemacht werden.

Was für Stahl längst zutrifft, bekommt jetzt also auch die Holzbranche zu spüren. Holz ist inzwischen längst zu einem globalen Handelsgut geworden.

Rendez-vous, 10.06.2021, 12:30 Uhr

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