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Imagepflege in der Coronakrise Die UBS sieht sich als Teil der Lösung

Die Bank präsentierte einen Quartalsgewinn von 1.6 Milliarden Dollar – eine Steigerung um rund 40 Prozent. Konzernchef Sergio Ermotti nutzte die Präsentation der Quartalszahlen denn auch für ein selbstbewusstes Statement: Die UBS sei in der Coronakrise ein Teil der Lösung, sagte er an der Telefonkonferenz den zugeschalteten Investoren und Medienvertretern. Und natürlich sendet Ermotti damit auch eine Botschaft an die Kundschaft aus: Wir wollen für euch da sein und Geschäfte mit euch machen.

Corona bringt zusätzliche Einnahmen

Der weltgrösste Vermögensverwalter – mit einer starken Präsenz als Kreditgeber in der Schweiz – hat kurzfristig davon profitiert, dass die Finanzmärkte wegen der Pandemie in Aufruhr waren. Angesichts der Berg- und Talfahrt an den Börsen mussten viele Kunden ihre Finanzanlagen neu sortieren. Das befeuerte das Geschäftsvolumen der Bank und damit auch die Gebühreneinnahmen.

Aber das wird nicht so weitergehen in den kommenden Monaten. Künftig dürften sich auch viele reiche und sehr reiche Kundinnen und Kunden eher zurückhalten mit zusätzlichen Aufträgen an die Bank. Denn solange wegen des Coronavirus ungewiss ist, wie sich die Weltwirtschaft entwickelt, machen Wetten auf die weitere Börsenentwicklung wenig Sinn.

Zeichen setzen mit KMU-Krediten

Auf einem anderen Blatt stehen die Firmen-Kredite. Diese hat die UBS in den vergangenen Wochen markant ausgeweitet. Sie will hier – abhängig von der Nachfrage – auch weiterhin als willige Kreditgeberin bereitstehen.

Der Finanzkonzern setzt sich dabei geschickt in Szene, als Unterstützer der Wirtschaft. Manch Schweizer KMU – vom gewöhnlichen Handwerks- oder Gewerbebetrieb bis zum hochspezialisierten Maschinen-Exporteur – steckt als Folge der Pandemie in ernsten Schwierigkeiten, wenn auch nur vorübergehend. Solchen Firmenkunden stellt die Bank derzeit bereitwillig flüssige Mittel zur Verfügung, um über die Runden zu kommen.

Allein im Rahmen des 40 Milliarden Franken schweren Hilfsprogramms des Bundes hat die UBS bislang für 2.5 Milliarden Franken Kredite gesprochen. Bis vergangenen Freitag seien bei der Nummer eins der Schweizer Banken über 21'000 Anträge für solche Notkredite eingegangen und bearbeitet worden, bestätigte UBS-Chef Sergio Ermotti am Dienstag. Und er beteuerte erneut: Seine Bank wolle nichts verdienen an diesen Krediten. Sie werde allfällige Gewinne daraus an Hilfsprojekte zugunsten der Allgemeinheit spenden.

Keine Wiederholung von 2008

Der Gegensatz zur Rolle der UBS in der Finanzkrise vor zwölf Jahren könnte grösser kaum sein: Damals – 2008 und in den Folgejahren – schrieb die Grossbank Milliardenverluste. Sie musste vom Staat gerettet werden, weil ihr Zusammenbruch ein Desaster gewesen wäre für den Rest der Wirtschaft.

Heute dagegen positioniert sich die UBS als Fels in der Brandung. Sie steigert auf dem Höhepunkt der Coronakrise kräftig den Konzerngewinn und die Kreditvergabe. Das UBS-Management legt damit indirekt auch den Schluss nahe: Für die Allgemeinheit hat es sich gelohnt, die Bank einst mit Staatshilfe aufzupäppeln. Seither hat sie stark an Standhaftigkeit gewonnen. Dadurch trägt sie heute etwas dazu bei, die Coronakrise besser zu überstehen.

Jan Baumann

Wirtschaftsredaktor, SRF

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Jan Baumann ist seit 2013 Wirtschaftsredaktor bei SRF. Davor arbeitete er während rund zehn Jahren als Redaktor für die Zeitung «Finanz und Wirtschaft», unter anderem als USA-Korrespondent.

SRF4 News, 28.04.2020, 07:00 Uhr

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