- Der US-Elektroautobauer Tesla hat im vergangenen Jahr so viel verdient wie noch nie: 5.5 Milliarden Dollar.
- Das Unternehmen schreibt im Geschäftsbericht von einem «Jahr des Durchbruchs».
- Tesla warnte zugleich, dass die weltweiten Lieferkettenprobleme in diesem Jahr anhalten würden – die Tesla-Werke könnten damit ihre volle Kapazität nicht ausschöpfen.
Unter dem Strich verbuchte der Konzern nach eigenen Angaben einen Gewinn von umgerechnet gut 5 Milliarden Franken und damit 665 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Erlöse kletterten um 71 Prozent auf 53.8 Milliarden Dollar (knapp 50 Mrd. Franken), wie Tesla nach US-Börsenschluss in Austin mitteilte.
Musk tritt 2022 auf die Bremse
Der E-Auto-Vorreiter lieferte 2021 gut 936'000 Fahrzeuge aus, ein Plus von 87 Prozent. Ein konkretes Absatzziel für 2022 gab Tesla nicht aus, langfristig peilt das Unternehmen jährliche Wachstumsraten von rund 50 Prozent an.
Wir werden keine neuen Fahrzeugmodelle vorstellen in diesem Jahr.
Doch da es weiter in den Lieferketten hakt, tritt Konzernchef Elon Musk nun etwas auf die Bremse. «Wir werden keine neuen Fahrzeugmodelle vorstellen in diesem Jahr», sagte der Unternehmer bei einer Konferenzschaltung mit Analysten. Es mache keinen Sinn, da es immer noch einen Mangel an Bauteilen gebe.
Auch der eigentlich schon für vergangenes Jahr geplante Produktionsstart des Elektro-Pickups «Cybertruck» dürfte sich laut Musk bis 2023 verzögern. Um die Herstellung auszuweiten, ist Tesla auch stark auf sein erstes europäisches Werk in Grünheide bei Berlin und eine neue US-Autofabrik im texanischen Austin angewiesen. Beide hängen im Zeitplan hinterher.
Markterwartungen klar übertroffen
Im Geschäftsbericht bezeichnete das Unternehmen 2021 als «Jahr des Durchbruchs für Tesla». Es gebe keine Zweifel mehr an der Profitabilität von Elektroautos. Tesla hatte lange Zeit rote Zahlen geschrieben und erst 2020 seinen ersten Jahresgewinn seit der Firmengründung 2003 verbucht.
Inzwischen verdient der Konzern gut: Im jüngsten Quartal stieg der Überschuss im Jahresvergleich um 760 Prozent auf 2.3 Milliarden Dollar (2.13 Mrd. Franken). Der Umsatz wuchs in den drei Monaten bis Ende Dezember um 65 Prozent auf 17.7 Milliarden Dollar (16.38 Mrd. Franken).
Teslas Quartalsbericht übertraf die Markterwartungen klar. Dennoch brachte die Warnung vor anhaltenden Lieferkettenproblemen die Aktie nachbörslich zeitweise unter Druck. Dabei verzeichnet Tesla weiter steigende Gewinnspannen, während die Bedeutung von Abgaszertifikaten abnimmt.
Der Handel mit diesen Verschmutzungsrechten – die andere Autobauer benötigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern – ist ein lukratives Geschäft. Im Schlussquartal setzte Tesla damit 314 Millionen Dollar (290.5 Millionen Franken) um. Das waren 22 Prozent weniger als vor einem Jahr.