Vor gut zweieinhalb Jahren berichtete ein internationales Netzwerk von Journalisten über 200’000 Briefkastenfirmen, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt hatten. Nun wird in diesem Zuammenhang erstmals Anklage erhoben.
Vier Männer, darunter zwei Deutsche, klagt die US-Behörde im Zusammenhang mit den Panama Papers an. Die amerikanische Justizbehörde wirft den Männern Geldwäsche und Steuerbetrug vor. Die Angeklagten sind ehemalige Mitarbeiter, beziehungsweise in einem Fall ein Kunde der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca.
Gelder versteckt
Die Kanzlei bot Jahrzehnte lang anonyme Briefkastenfirmen an, meist mit Scheinverwaltungsräten, um zu verschleiern, wer sich dahinter verbirgt. Die Angeklagten sollen Kunden geholfen haben, ihr Vermögen und Einkommen mittels solcher Briefkastenfirmen und Stiftungen vor den US-Behörden zu verstecken. Den Angeklagten drohen bis zu 20 Jahren Haft.
Erst vergangene Woche sind Büros der Deutschen Bank im Zusammenhang mit den Panama Papers durchsucht worden. Die 11 Millionen geheimen Finanzdokumente führten weltweit zu Ermittlungen und einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche.