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Kredit bewilligt IWF rettet Argentinien mit Milliarden

  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) kann Argentinien die angekündigte Finanzspritze definitiv gewähren.
  • Das Aufsichtsgremium hat den Kredit von bis zu 50 Milliarden Dollar bewilligt.
  • Die Kreditvereinbarung läuft über drei Jahre.

Ein erster Teilbetrag von 15 Milliarden Dollar stehe der argentinischen Regierung ab sofort zur Verfügung, teilt der IWF mit. Die Regierung von Präsident Mauricio Macri verpflichte sich im Gegenzug, das Haushaltsdefizit schneller abzubauen und die hohe Inflation zu senken.

Mit dem IWF-Kredit sind zumindest für die nächsten zwei Jahre die internationalen Verpflichtungen des Landes abgesichert.

Die letzte Krise ist noch in den Köpfen

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«Der Bevölkerung in Argentinien ist die letzte Krise im Jahr 2001 noch in bester Erinnerung», sagt Karen Naundorf, Journalistin in Argentinien, im Gespräch mit SRF. Deshalb seien im Mai mehr als eine Million Menschen auf die Strasse gegangen, als Staatspräsident Mauricio Macri verkündete, das Land werde beim IWF einen Kredit beantragen. «2001 hatte Argentinien hohe Kreditschulden beim Währungsfonds und musste Staatsbankrot anmelden.» Den Leuten sei bewusst, dass Kredite beim Währungsfonds an Bedingungen geknüpft seien, deshalb hätten sie dagegen demonstriert. Es würden Kürzungen bei den Renten und bei der Bildung erwartet, wie 2001, und eine weitere Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Die Krise selbst sei allerdings in Argentinien schon spürbar, sagt Naundorf. «Es gibt wie 2001 wieder einen regen Tauschhandel. Die Leute tauschen beispielsweise Haushaltsgegenstände gegen Speiseöl und Eier.»

Hilfe aus der Wirtschaftskrise

Am 8. Mai hatte die argentinische Regierung beim IWF Hilfen beantragt, weil viele Investoren ihr Geld aus dem Land abzogen – und die Landeswährung dadurch an Wert verlor.

Protestierende Menschenmenge mit Transparenten
Legende: Die Protestierenden lehnen die «Abhängigkeit von politischen und wirtschaftlichen Grossmächten» ab. Keystone

Gegen die Verhandlungen mit dem IWF kam es Ende Mai zu Protesten: Gewerkschaften, Anhänger der früheren Staatschefin Cristina Kirchner und linke Parteien hatten zu der Kundgebung am Freitag in Buenos Aires aufgerufen, zehntausende Argentinier gingen auf die Strasse.

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