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Marcel Rohner im ECO Talk
Aus Eco Talk vom 31.10.2022.
abspielen. Laufzeit 36 Minuten 50 Sekunden.

Krise bei der Credit Suisse Schmerzt Sie der Verlust der Schweizer Banken-Jobs, Herr Rohner?

Die Credit Suisse in der Krise: Um Kosten zu sparen, will die Grossbank weltweit 9000 Stellen streichen, 2000 davon in der Schweiz. Schon bis Ende Jahr sollen hierzulande 540 Arbeitsstellen verloren gehen. Was heisst das für den Bankenplatz Schweiz? Und was ist vom neuen Grossinvestor aus Saudi-Arabien zu halten? Marcel Rohner, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, gibt Auskunft.

Marcel Rohner

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Marcel Rohner ist Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg). Der Schweizer Manager ist seit dreissig Jahren im Finanzsektor tätig und war zwischen Juli 2007 und Februar 2009 Konzernleiter der UBS.

SRF: Marcel Rohner, schmerzt es Sie als obersten Banker der Schweiz, dass so viele Jobs gestrichen werden müssen, auch hierzulande?

Marcel Rohner: Es ist natürlich nicht erfreulich, wenn solche Massnahmen notwendig werden. Auf der anderen Seite sehen wir jetzt eine klare Strategie, wo es hingehen soll. Ich bin der Überzeugung, dass sich die Dinge in der langen Frist für dieses Institut, aber auch für uns alle, gut entwickeln werden.

In ihrer jetzigen Situation muss die Bank Kosten senken und ihr Geschäft verschlanken.

Die CS betont trotz des Stellenabbaus, sie wolle das Schweizer Geschäft stärken. Wie geht das zusammen?

In ihrer jetzigen Situation muss die Bank Kosten senken und ihr Geschäft verschlanken, damit sie ertragsstark ist, wieder Kapital aufbauen und Gewinn erzielen kann. Es kann durchaus sein, dass man in der kurzen Frist zuerst verschlanken und verkleinern muss, damit man wettbewerbs- und konkurrenzfähig bleibt und profitabel werden kann.

Die Saudi National Bank beteiligt sich neu mit 10 Prozent an der Credit Suisse. Was halten Sie davon?

Die CS hat Kapitalmassnahmen angekündigt. Das ist in einer solchen Situation hart für alle bestehenden Aktionäre, weil es zu Verwässerungen kommt, aber es ist gut für die Bank. Das Aktionariat setzt sich aus vielen neuen und alten Aktionären zusammen. Die Massnahme schafft Stabilität und Vertrauen.

Schadet dieser Deal nicht dem Image des Schweizer Finanzplatzes?

Der Schweizer Finanzplatz geschäftet mit ganz vielen verschiedenen Ländern, so wie unsere ganze Wirtschaft. Wir sind auch ein grosser Kunde von Saudi-Arabien, etwa beim Öl für unsere Autos und Heizungen. Wir als Wirtschaftsunternehmen versuchen, profitabel zu arbeiten mit all unseren Gegenparteien. Wenn politische oder Sanktionsforderungen auftauchen, halten wir uns an diese, aber wir sind nicht die, die Wirtschaftspolitik betreiben.

CS-Chef Ulrich Körner hat in einem Interview gesagt, die Saudi National Bank sei eine Aktionärin wie alle anderen auch. Sehen Sie das auch so?

Damit ist alles gesagt, genau.

Wenn nun aber eine chinesische Staatsbank 10 Prozent der CS hätte übernehmen wollen – würden Sie das ebenfalls so sehen?

Ja, ich würde dieselbe Aussage machen.

Das Gespräch führte Reto Lipp.

Eco Talk, SRF 1, 31.10.2022, 22.25 Uhr ; 

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