Was ist passiert? Die älteste und bekannteste Kryptowährung hat die neue Woche mit einem Kurssprung begonnen. Der Bitcoin stieg um fast drei Prozent und kostete mehr als 122'000 Dollar. Schon Anfang Jahr hatte sich der Bitcoin-Wert bei 100'000 Dollar eingependelt. Im April dann der Taucher. Seither hat sich der Bitcoin erholt und neue Rekorde erreicht.
Warum ist der Bitcoin-Kurs gerade jetzt so stark gestiegen? Es sind vor allem zwei Gründe, weshalb Anlegerinnen und Investoren zukaufen. Sie erwarten weiteren Schub von politischer Seite. Im US-Kongress stehen diese Woche Gesetzesvorlagen zur Regulierung der Krypto-Branche an. Marktteilnehmer hoffen auf kryptofreundliche Entscheide. Vermutlich nicht vergebens. Donald Trump gilt als «Krypto-Präsident» – und er hat Mehrheiten in beiden Parlamentskammern. Ausserdem registrierten letzte Woche Tech-Aktien wie Nvidia neue Höchststände. Investoren sehen dies als Aufforderung, mehr Risiken einzugehen. Damit bestätigt sich eine Tendenz, die seit Trumps Amtsantritt zu beobachten ist: Der Bitcoin-Kurs verläuft mehr oder weniger parallel zum US-Aktienmarkt, allerdings mit stärkeren Ausschlägen.
Wird der Krypto-Höhenflug weitergehen? Der Bitcoin und andere Kryptowährungen verzeichnen vergleichsweise starke Auf und Abs. Daher sind Schwankungen nach oben und unten weiterhin zu erwarten. Allerdings spricht mittelfristig trotz Schwankungen einiges für einen Aufwärtstrend. Zum einen ist da die tendenziell kryptofreundliche Gesetzgebung. Sollten die anstehenden Gesetzesvorlagen wie von der Branche erhofft entschieden werden, dürfte dies weiteren Schub geben. Daneben gibt es auch Anzeichen, die für grundsätzliche Veränderungen sprechen.
Was sind das für Veränderungen? Es gibt zunehmend Unternehmen, die in Kryptowährungen investieren. Auch solche, die mit der Branche im engeren Sinne gar nichts zu tun haben. Allein im ersten Halbjahr haben diese Unternehmen rund 245'000 Bitcoins in ihre Bilanzen geladen. Parallel dazu fliesst immer mehr Geld in Bitcoin-ETFs. In den USA sind solche börsengehandelten Krypto-Fonds seit Anfang 2024 zugelassen, bislang für die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum. In diesen anderthalb Jahren haben nur schon die Bitcoin-ETFs über 42 Milliarden Dollar an Zuflüssen verzeichnet.
Der Bitcoin als strategisches Investment? Die Zahlen zeigen: Die Nachfrage steigt. Und das bei knappem Angebot. Denn im Gegensatz zu konventionellem Geld kann der Bitcoin nicht einfach vermehrt werden. Der Bestand ist bereits zu mehr als 95 Prozent geschürft. Die Knappheit spricht grundsätzlich für weitere Kursgewinne. Allerdings ist und bleibt der Bitcoin ein hochspekulatives Investitionsobjekt. Mit heftigen Ausschlägen nach oben und unten muss weiterhin gerechnet werden.