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Lehrstellenmarkt Schweiz Google bildet neu Informatik-Lehrlinge aus

Das Unternehmen will in den nächsten vier Jahren zwanzig Lehrstellen aufbauen. Das dient auch dem Prestige.

Jörg Aebischer

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Aebischer ist Leiter Berufsbildung beim Dachverband des Schweizerischen Informatik- und Telecomsektors (ICT Switzerland).

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Weltkonzern Google will an seinem Standort in Zürich neu Lehrstellen für Informatiker anbieten.
  • Die Firma schafft während der nächsten vier Jahre je fünf Lehrstellen pro Jahr.
  • Damit ist aber die Quote des IT-Dachverbandes - fünf Prozent der Belegschaft sollten in Ausbildung sein - nicht erfüllt.

SRF News: Ist Google nicht etwas spät dran, erst nach zehn Jahren Lehrstellen anzubieten?

Jörg Aebischer: Es ist tatsächlich so, die Lehrstellen kommen spät. Aber lieber spät als nie. Und Google steigt nun doch sehr ernsthaft ein, indem das Unternehmen in den nächsten vier Jahren 20 Lehrstellen aufbauen will.

Ist das viel?

Das ist in dem Sinn viel, als dass es ein grosser Anspruch ist, 20 Jugendliche in eine Kultur zu integrieren, in ein Haus, das dieses Bildungssystem bisher nicht gekannt hat. In Relation zur Anzahl Mitarbeitenden von Google in der Schweiz ist es natürlich wenig. Wir werden auch in Zukunft im Dialog mit der Firma stehen. Wir hoffen, dass sie Gefallen an diesen jungen Leuten findet, und an dem Nutzen, den sie ihr bringen, und dass sie noch zusätzliche Aktivitäten entfalten wird.

Ohne die Lehre gäbe es auch die Bachelor- und Masterleute nicht in genügendem Masse.

Bisher hat sich Google auf den Standpunkt gestellt, dass das Unternehmen für Hochschulabsolventen viel tue. Es hat zum Beispiel Praktikumsplätze für Studenten angeboten. Weshalb ist es wichtig, dass der Konzern auch Lehrstellen anbieten?

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Wenn man das gesamte Mengengerüst anschaut, dann haben wir etwa 4500 formale Abschlüsse in der IT in der Schweiz pro Jahr. Davon sind rund 2700 Berufslehrabschlüsse. Von diesen Jugendlichen macht rund die Hälfte eine Berufsmaturität, geht an die Fachhochschule und erwirbt dort ihre Bachelor- und Masterabschlüsse. Rein universitäre Abschlüsse sind es pro Jahr nur vierhundert. Das zeigt die Mengenrelation. Ohne die Lehre gäbe es auch die Bachelor- und Masterleute nicht in genügendem Masse.

Wenn man Google mit anderen grossen IT-Firmen vergleicht: wie steht Google in Bezug auf die Ausbildung da?

Google ist seit zehn Jahren in der Schweiz. Das ist keine lange Zeit für ein Unternehmen, das so stark wächst. Wenn man die Firma mit IBM vergleicht – ebenfalls ein Unternehmen aus den USA – das schon länger da ist, dann macht IBM mehr. Aber Google ist auf gutem Weg. Zwischen den Unternehmen spielt ein Wettbewerb zum einen um Talente, zum anderen aber auch um das Image in der Öffentlichkeit.

Wo könnte Google noch aufholen?

Vor allem im Bereich der beruflichen Grundbildung muss der Einstieg gelingen. Google muss zusätzliche Lehrstellen schaffen, damit das Unternehmen auf die von uns geforderte Quote von fünf Prozent der Belegschaft in Ausbildung kommt.

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