Die Bank of England (BoE) erhöht den Zinsschlüsselsatz um einen Viertelpunkt auf 0,5 Prozent. Es ist seit 10 Jahren das erste Mal, dass die Zinsen wieder steigen.
Die Entscheidung fiel mit sieben zu zwei Stimmen. Die BoE hatte den Leitzins im August 2016 nach dem Brexit-Schock auf das historisch niedrige Niveau von 0,25 Prozent gesenkt.
Währung hat stark nachgelassen
Die Notenbank reagiert nun mit der geldpolitischen Rolle rückwärts auf die stark anziehende Inflation auf der Insel. Diese nagt an der Kaufkraft der Briten. Ihr 2009 zur Ankurbelung der Konjunktur gestartetes Anleihenkaufprogramm liess die Bank of England indes unangetastet.
Seit dem EU-Austrittsvotum vom 23. Juni 2016 hat das Pfund deutlich abgewertet, was Importe verteuert und so die Preise anheizt. Mittlerweile liegt die Teuerungsrate mit drei Prozent weit über der Zielmarke der BoE. Eine straffere Geldpolitik stärkt tendenziell die Währung und dämpft den Preisauftrieb.
Andererseits bremsen höhere Zinsen die Wirtschaftsentwicklung. Und die Wirtschaft steht angesichts der unsicheren Lage infolge des Brexit sowieso unter Druck. Deshalb beurteilen manche Experten die Zinserhöhung denn auch als gewagt.
Die USA hält an Geldpolitik fest
Die US-Notenbank Fed belässt demgegenüber den Leitzins in der Spanne zwischen 1,0 und 1,25 Prozent, wie sie mitgeteilt hat.
US-Präsident Trump hatte zuvor gesagt, er wolle später bekannt geben, wer die Notenbank künftig führen solle. Die erste Amtszeit von Fed-Chefin Janet Yellen endet im Februar 2018.