Der kanadische Bahnhersteller Bombardier baut in der Schweiz Hunderte von Stellen ab. Die Gewerkschaft Unia meldete einen Abbau von 650 Arbeitsplätzen. Zum Kahlschlag komme es vor allem im Werk Villeneuve (VD).
Ein Bombardier-Sprecher bestätigte den Abbau. Drei Viertel der Stellen entfallen auf externe, zeitlich befristete Stellen. Die Stellen werden in den Jahren 2017 und 2018 schrittweise abgebaut, schreibt der Konzern. Mit dem Abbau will er administrative und nicht produktionsbezogene Bereiche verschlanken.
Die Standorte Zürich und Villeneuve bleiben als Entwicklungs- und Produktionsstandorte erhalten, werden aber neu ausgerichtet.
Zusammenhang mit Ende des SBB-Milliardenauftrags?
Die SBB hatte bei Bombardier neue Doppelstockzüge bestellt, die ab Dezember mit dreijähriger Verspätung ausgeliefert werden sollen. Es war der grösste Beschaffungsauftrag der SBB-Firmengeschichte.
Die Unia sieht einen Zusammenhang zwischen dem auslaufenden Grossauftrag und dem Stellenabbau. Mediensprecher der Unia: «Es liegt auf der Hand, dass sie hier hauptsächlich auf Temporäre gesetzt haben», sagt Sprecher Lorenz Keller. Bombardier stehe nun in der Pflicht, auch für diese Mitarbeitenden eine Lösung zu finden. Bereits am Freitag beginnt ein Konsultatisonsverfahren mit den Sozialpartnern.
Der kanadische Bombardier-Konzern steckt derzeit weltweit in einer Umstrukturierung des Transportsektors. Bereits im letzten Jahr kündigte er den Abbau von rund 70 Stellen in der Schweiz an. Derzeit beschäftigt der Konzern in der Schweiz 1300 Personen.