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«Indirekt profitieren wir auch wenn die US-Wirtschaft läuft»
Aus Tagesschau vom 24.01.2018.
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Maurer zur US-Steuerreform «Aus amerikanischer Sicht war die Reform dringend notwendig»

Im Gespräch am WEF zeigt Finanzminister Ueli Maurer Verständnis für Donald Trumps Steuerreform – obwohl diese zur Abwanderung von US-Firmen aus der Schweiz führen könnte.

SRF News: Sie haben heute Morgen US-Finanzminister Steven Mnuchin getroffen. Was haben Sie besprochen?

Ueli Maurer: Wir haben die Felder festgelegt, bei denen wir zukünftig zusammenarbeiten wollen. Das sind insbesondere der Marktzugang zum Finanzplatz, Steuerprojekte, Regulierungsfragen. In diesen Fragen waren wir gleicher Ansicht mit den USA.

Welche Steuerprojekte haben Sie diskutiert?

Hier geht es zukünftig um die Besteuerung von digitalen Dienstleistungen, aber auch die Frage des Kleingedruckten in der aktuellen US-Steuerreform. Da gibt es noch offene Fragen, die in nächster Zeit geklärt werden.

Es ist durchaus möglich, dass Firmen neben den tieferen Steuern zu zusätzlichen Vergünstigungen kommen.

Die Steuersätze für Unternehmen in vielen Schweizer Kantonen liegen unter dem neuen US-Steuersatz von 21 Prozent. Wird die amerikanische Steuerreform überschätzt?

Nein, ich denke nicht. Es ist durchaus möglich, dass Firmen neben den tieferen Steuern zu zusätzlichen Vergünstigungen kommen. Und es spielt ja auch das Umfeld mit – Arbeitsplätze, Zuverlässigkeit, die Umfeldkosten. Hier ist die Schweiz halt schon ein Hochlohnland. Das Lohnniveau in den USA ist doch um einiges tiefer als in der Schweiz, die Lebenshaltungskosten sind günstiger als bei uns.

Sie haben also auch Verständnis für die amerikanische Steuerreform?

Aus amerikanischer Sicht war sie dringend notwendig. Die Unternehmenssteuern sind dort sehr, sehr hoch. Wenn sie jetzt reduziert werden, ist das für den Standort sicher richtig. Die USA sind ja ein Wirtschaftsmotor – also profitieren wir indirekt auch davon, wenn die US-Wirtschaft läuft, denn die USA sind nach wie vor ein wichtiges Exportland für die Schweiz.

Wir profitieren indirekt auch davon, wenn die US-Wirtschaft läuft.

Was bedeutet dies für die Schweizer Wirtschaft?

Wir müssen einfach immer bei den Besten sein. Wir müssen günstig sein, wir brauchen ein gutes Steuerumfeld, das raschen kommen muss. Wir brauchen gute Bedingungen.

Rechnen Sie mit Abwanderungen?

Ich würde das nicht ausschliessen. Wir haben 1500 US-Firmen in der Schweiz, viele davon haben das europäische Hauptquartier hier. Die dürften schon gefährdet sein. Im Moment ist spürbar, dass es keine Neuansiedlungen gibt, bevor wir endlich unser steuerliches Umfeld geklärt haben.

Heute Morgen sagte der US-Finanzminister, er habe kein Problem mit den tiefen Steuern in der Schweiz. Die OECD und die EU machen hingegen Druck. Sind Steven Mnuchin die Schweizer Steuersätze egal?

Wir sind natürlich im Vergleich zum grossen Markt USA ein kleines Land. Im Finanzbereich sind wir wichtig für die USA, aber im Einzelnen interessiert sie das wahrscheinlich weniger als uns.

Das Gespräch führte Tobias Bossard.

«Tagesschau» 19.30 Uhr

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