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Mega-Deal von 3,1 Milliarden Schweizer Börse will spanische Börse übernehmen

  • Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX unterbreitet der spanischen Börsen- und Finanzmarktinfrastrukturgruppe Bolsas y Mercados Españoles («BME») ein milliardenschweres Übernahmeangebot.
  • Kommt der Deal zu Stande, entstünde der drittgrösste Finanzmarktinfrastrukturanbieter Europas. Allerdings hat auch Euronext Interesse angemeldet.

Das Übernahmeangebot besteht laut einer Mitteilung der SIX aus einem Barübernahmeangebot für 100 Prozent des Aktienkapitals von BME. Die SIX ist bereit, 34 Euro pro BME-Aktie zu bezahlen. Dies würde einem Gesamtpreis von gut 2,8 Milliarden Euro oder umgerechnet rund 3,1 Milliarden Franken entsprechen.

Kurz-Analyse Roman Mezzasalma: «Wachstum als Hauptmotiv»

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Wachstum und Grösse scheinen die Hauptmotive für das Übernahmeangebot an die spanische Börse zu sein. Zusammen würde die schweizerisch-spanische Kombination in Europa auf Platz 3 vorrücken. Wachsen will aber auch Europas Nummer 2, Euronext. Auch sie bietet für die spanische Börse mit. Womit sich abzeichnet: Falls die Übernahme am Ende klappt, wird sie teuer. Vermutlich teurer als die bisher gebotenen 3,1 Milliarden Franken.

Weshalb also so viel Geld ausgeben? Etwa deswegen, weil die EU der Schweizer Börse seit letztem Sommer die Anerkennung verweigert? SIX sagt zwar nein. Um dennoch anzufügen, man werde eine Gruppe mit einer starken Präsenz in Europa sein.

Roman Mezzasalma leitet die Wirtschaftsredaktion von Fernsehen SRF.

Euronext bestätigt Gespräche

Ebenfalls an BME interessiert ist der europäische Börsenbetreiber Euronext. Das Unternehmen bestätigt Gespräche mit dem spanischen Konkurrenten über eine mögliche Übernahme. Euronext betreibt derzeit die Börsen in Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon und Paris. Berichten zufolge ist Euronext zudem am italienischen Börsenbetreiber Borsa Italiana interessiert.

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