- Die Messe Basel 2018 steht im Zeichen der Krise: Nur noch halb so viele Aussteller wie im letzten Jahr zeigen ihre Produkte. Zudem dauert sie nur noch sechs statt acht Tage.
- Die Verluste der Baselworld wirken sich auf die Messebetreiberin Messe Schweiz aus. Sie hat letztes Jahr erstmals in ihrer Geschichte einen Verlust gemacht: gut 100 Millionen Franken.
- Hauptaktionäre der Messe Schweiz sind die Kantone Basel-Stadt, Baselland und Zürich – also die öffentliche Hand. Nun gibt es Stimmen, die fordern, dass sich die Kantone zurückziehen.
Die Messe Schweiz befindet sich im Wandel. Sie entwickelt sich von einem Schweizer Messeveranstalter zu einem internationalen Unternehmen.
Der Grund: Nicht nur die Baselworld, sondern klassische Messen allgemein stehen vor einer ungewissen Zukunft. Notgedrungen sucht die Messe Schweiz im Ausland nach neuen Einnahmequellen. So hat sie einen Eventveranstalter in den USA gekauft. Bis zu 70 Prozent des Umsatzes will sie künftig im Ausland erzielen.
Braucht es andere Aktionäre?
Ist es da immer noch richtig, dass die Kantone die Hauptaktionäre der Messe Schweiz sind? Nein – findet der Basler FDP-Politiker Christophe Haller. Es sei nicht Aufgabe des Kantons, an einem international tätigen Unternehmen beteiligt zu sein. Die Steuerzahler seien die falschen Besitzer der Messe Schweiz. Statt Kantons- und Städtevertreter brauche der Verwaltungsrat international ausgerichtete Persönlichkeiten.
In diesem Verwaltungsrat braucht es international ausgerichtete Persönlichkeiten, die Beziehungen haben in die ganze Welt.
Anders sieht das der Basler Regierungsrat Christoph Brutschin. Er findet es richtig, dass der Kanton Basel-Stadt als grösster Aktionär weiterhin die Geschicke des Unternehmens mitbestimmen kann. Die volkswirtschaftliche Wertschätzung sei hoch, vor allem die Hotellerie und die Gastronomie profitierten von den grossen Messen.
Das Kongresszentrum war in den letzten Jahren ein wesentlicher Treiber der Steigerung der Übernachtungszahlen.
Nur wenn die Kantone mitbestimmen, könnten sie sich auch aktiv dafür einsetzen, dass weiterhin grosse Messen in der Schweiz stattfinden. Bei einem privaten Unternehmen wäre das nicht mehr möglich.
Angesichts des unsicheren Messegeschäfts dürften die kritischen Stimmen jedoch nicht so rasch verstummen.