Von Zulieferern abhängig zu sein, das ist Apple-Chef Tim Cook ein Dorn im Auge. Immer wieder kommt es zu Lieferverzögerungen, Engpässen oder Rechtsstreitigkeiten mit Zulieferern. Der Apple-Chef will deshalb künftig die wichtigsten Technologien für seine iPhones und iPads selber entwickeln können.
So hatte Apple beispielsweise früher schon entschieden, Prozessoren für iPhones und iPads nicht länger zuzukaufen, sondern selbst zu entwickeln.
Jetzt holt sich Apple eine weitere Schlüsseltechnologie ins Haus: Für eine Milliarde US-Dollar sichert sich der Konzern die Kontrolle über das Modem-Geschäft des Tech-Konkurrenten Intel. Rund 2000 Mitarbeitende werden zu Apple wechseln, ein grosser Teil davon in Deutschland.
Apple hinkt bei 5G hinterher
Mit solchen Modems können sich Smartphones ins kabellose Internet einwählen: Diese Funktion wird immer wichtiger – jetzt, wo in vielen Ländern die superschnellen 5G-Netze installiert und in Betrieb genommen werden.
Viele der heutigen Smartphones sind allerdings noch gar nicht «5G-tauglich». Hier braucht es noch viel Forschung und Entwicklung. Etwas, das die grossen Konkurrenten von Apple – die Konzerne Samsung und Huawei – schon länger selber vorantreiben. Apple hinkte hinterher – mit dem milliardenschweren Zukauf von Intel will Apple dieses Manko nun ausmerzen.
Intel gibt übrigens das Modem-Geschäft nicht ganz aus der Hand: So darf Intel weiterhin Mobilfunk-Modems zum Beispiel für PCs, autonome Autos oder vernetzte Geräte im Internet der Dinge entwickeln. Auch das dürfte ein interessantes Geschäftsfeld bleiben.