- Die Zuwanderung aus Europa ist 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent zurückgegangen – seit 2013 gar um 50 Prozent.
- Von den Personen, die 2009 in die Schweiz kamen, sind fünf Jahre später gut die Hälfte wieder ausgereist.
- Die Zuwanderung aus der EU richtet sich nach dem Arbeitsmarkt und führt laut dem Seco bei der übrigen Bevölkerung nicht zu mehr Arbeitslosigkeit.
2017 sind aus EU- und Efta-Ländern unter dem Strich 31'250 Personen eingewandert. Es zeichne sich auch kein Wiederanstieg der Zuwanderung ab, schreibt das Seco im Bericht zur Personenfreizügigkeit. Der Wanderungssaldo sei in den ersten Monaten dieses Jahres erneut zurückgegangen.
Wenige EU-Zuwanderer in der Sozialhilfe
Das Seco betont, dass die Zuwanderung im Rahmen der Personenfreizügigkeit in den letzten Jahren eine wichtige Rolle zur Deckung der Nachfrage nach Arbeitskräften gespielt habe, vor allem jener nach gut ausgebildeten Fachkräften.
Untersucht wurde auch das Arbeitslosigkeits- und Sozialhilferisiko von Zuwanderern. Die Ergebnisse seien weitgehend konsistent mit früheren Befunden, schreibt das Seco dazu. So habe sich gezeigt, dass vor allem Zuwanderer aus Süd- und Osteuropa einem erhöhten Arbeitslosigkeitsrisiko ausgesetzt seien.
Im Jahr 2016 bezogen 5,5 Prozent der zugewanderten Personen aus EU- und Efta-Ländern Arbeitslosentaggelder. Gesamtschweizerisch lag der Durchschnitt bei 3,3 Prozent, für Schweizer bei 2,4 Prozent. Der Anteil der Personen, die Sozialhilfe beziehen, liegt dagegen für die Zuwanderer aus dem EU/Efta-Raum mit 2 Prozent unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von 3,2 Prozent. Für Schweizer liegt der Anteil bei 2,6 Prozent.
Erwerbsquote gesteigert
Die gute Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern gehe nicht auf Kosten der übrigen Bevölkerung, heisst es im Bericht. Trotz der starken Zuwanderung von Arbeitskräften hätten auch Schweizer sowie Drittstaatenangehörige ihre Erwerbsquote zwischen 2010 und 2017 steigern können.
Das Lohnwachstum sei der Wirtschaftsentwicklung gut angepasst gewesen, heisst es weiter. Die tiefen Löhne konnten demnach trotz einer gewissen Einwanderung in Berufen mit niedrigen Qualifikationsanforderungen mit den Löhnen im mittleren Qualifikationsspektrum mithalten. Am oberen Ende der Lohnskala allerdings hat das zusätzliche Fachkräfteangebot aus dem EU/Efta-Raum «einem steileren Lohnwachstum entgegengewirkt».