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Mögliche Interessenkonflikte Raiffeisen-Tochter Investnet ruft die Finma auf den Plan

  • Die Finanzmarktaufsicht Finma ermittelt gegen die Raiffeisenbank und deren ehemaligen Chef Pierin Vincenz.
  • Nun sagt Raiffeisen, worum es geht.
  • Im Fokus steht die Beteiligung an Investnet – einer Firma, die KMU berät.

Die Raiffeisen Bank soll gegen Sorgfaltspflichten verstossen haben. Deshalb führt die Finanzmarktaufsicht Finma ein Verfahren gegen die Bank. Doch nicht nur gegen die Bank, sondern auch gegen deren ehemaligen Chef Pierin Vincenz.

Vincenz sagt auf Anfrage, er wisse nicht, worum es im Detail gehe. Raiffeisen hingegen nimmt gegenüber Radio SRF Stellung zum Fall. Ihr Sprecher Dominik Chiavi sagt: «Das Verfahren betrifft die Corporate Covernance und hier hauptsächlich den Umgang mit Beteiligungen in der Vergangenheit.» Konkret gehe es um die Beteiligung an Investnet, präzisiert Chiavi.

Frau von Vincenz spielte auch eine Rolle

Investnet berät KMU, unter anderem bei der Beschaffung von Kapital. 2012 kaufte Raiffeisen 60 Prozent der Aktien von Investnet.

Raiffeisen-Sprecher Chiavi sagt, die Finma untersuche die Entscheidungsprozesse, die zu der Beteiligung geführt hätten, wie die Verträge ausgestaltet und aufgegleist geworden seien.

Brisant: Die Frau von Pierin Vincenz war zu jener Zeit Chefjuristin von Raiffeisen. Seit 2015 ist Vincenz Präsident von Investnet.

Auch als Ex-Chef bleibt Vincenz im Fokus der Finma

Üblicherweise interessiert sich die Finma nicht mehr für Personen, die ihre Funktionen abgegeben haben. Pierin Vincenz spielt bei Raiffeisen zwar keine Rolle mehr, präsidiert jedoch den Versicherer Helvetia. Damit muss die Finma weiterhin sicherstellen, dass Vincenz Gewähr für eine einwandfreie Geschäftsführung bietet.

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