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Die Migros verzeichnet einen Gewinnrückgang von fast einem Drittel
Aus Tagesschau vom 28.03.2023.
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Nach Gewinnrückgang 2022 Die fünf grössten Tops und Flops der Migros

Der Umsatz der Migros ist zwar so hoch wie nie, die Struktur der Gruppe mit den regionalen Genossenschaften gilt allerdings als veraltet. Was läuft gut und was läuft schlecht beim grössten Detailhändler des Landes? Die fünf grössten Tops und Flops der letzten 20 Jahre.

Tops

2007: Vor 16 Jahren ist der Migros ein Coup gelungen. Der Detailhändler gab damals eine Beteiligung an Denner bekannt. Zwei Jahre später wurde der Discounter ganz übernommen. Seither hat sich das Geschäft gut entwickelt, der Umsatz von Denner ist unter dem Dach der Migros um fast einen Viertel gestiegen.

2012: Mit einer weiteren Beteiligung hat die Migros einen Schritt vorwärtsgemacht: 2012 kaufte sie einen Anteil von 30 Prozent am Online-Händler Digitec Galaxus, die Beteiligung wurde 2015 auf 70 Prozent aufgestockt. Durch diese Transaktion hat sich die Migros viel Erfahrung im Online-Geschäft ins Haus geholt. 

Glattzentrum
Legende: Grösse ist nicht alles: 2019 trennte sich die Migros von mehreren Tochtergesellschaften, darunter auch das Glattzentrum in Wallisellen. Keystone/GORAN BASIC

2019: Die Migros informierte über den Verkauf mehrerer Tochtergesellschaften. Globus, Interio, Glattzentrum, Gries Deco Gruppe (Depot) und m-way. Der Verkauf brachte der Gruppe zusätzliche Mittel und führt 2020 zu einem Rekordgewinn von 1.8 Milliarden Franken. Der Verkauf war eine Zäsur – ein Eingeständnis, dass Grösse allein nicht die gewünschten Erfolge bringt.

2020 bis 2022: Die Pandemie war für die Migros und die anderen Detailhändler eine grosse Herausforderung. Es gab einen Ansturm auf die Läden, Verzögerungen bei den Lieferungen und Engpässe. Die Migros sowie auch die übrigen Detailhändler meisterten die Krise gut und holten sich Sympathien.   

Migros-Mitarbeiter schiebt Schild umher, das Maskenpflicht veranschlagt.
Legende: Die Pandemie stellt den Detailriesen vor grosse Herausforderungen, die die Migros souverän meistert: Ansturm auf die Läden, Lieferungsverzögerungen und Engpässe. Keystone/Corona MICHAEL BUHOLZER

2022: Die ganze Schweiz sprach über die Migros: Soll sie Alkohol verkaufen – also Wein und Bier ins Sortiment aufnehmen? Bisher war dies ein Tabu. Man könnte die Abstimmung und die Diskussion als Erfolg werten, da viel Aufmerksamkeit generiert wurde. Ein Marketing-Trick. Gleichzeitig war die Abstimmung aber auch ein Flop.

Flops

1999: Kurz vor der Jahrtausendwende führte Konkurrent Coop die damals 14 regionalen Genossenschaften zusammen und gilt seither als agiler, flexibler und schlagkräftiger. Die Migros führt nach wie vor zehn rechtlich unabhängige regionale Genossenschaften, was zu Doppelspurigkeiten führt.

2008: Die Migros beteiligte sich an Charles Vögele – mit bis zu einem Viertel der Aktien. Die Beteiligung wird als reines Finanzinvestment bezeichnet. Allerdings hatte der Detailhändler Ambitionen im Kleidergeschäft – ein wichtiger Teil im Sortiment. 2013 wurde via Globus auch die Kleiderkette Schild übernommen. Danach die Kehrtwende: Die Beteiligung an Vögele wurde mit grossen Verlusten abgestossen, Schild verkauft – und auch die Supermärkte der Migros zogen sich aus dem Modegeschäft zurück.

Lederjacke an Schild-Bügeln
Legende: Mode war nicht Ding der Migros: Zukäufe und Beteiligungen mussten wieder rückgängig gemacht, die Ambitionen im Kleiderbusiness begraben werden. Keystone-7MARTIN RUETSCHI

2019: Eklat bei der regionalen Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg. Die Spitze soll sich bereichert haben. Der Konflikt mit der Zentrale in Zürich eskalierte. Es gab Klagen von beiden Seiten, eine Urnenabstimmung war manipuliert. Die Affäre offenbarte die Schwächen in der Corporate Governance.

2022: Das Verhältnis zwischen den regionalen Genossenschaften und der Zentrale in Zürich kühlte sich ab. Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen gab seinen Rücktritt bekannt – nach nur fünf Jahren an der Spitze. Die Strategie blieb unklar.

Schild, das zur Alkohol-Abstimmung aufruft.
Legende: Die Alkohol-Frage als zweischneidiges Schwert: Sie trennt die Führung von den Kunden und den ehemaligen Chefs. Als PR-Coup spielt sie dem Unternehmen aber in die Hände. Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Führung Alkohol ins Sortiment aufnehmen möchte, doch es gibt Widerstand – unter anderem von den einstigen Chefs. Bei einer Abstimmung wird der Alkoholverkauf abgelehnt – eine Niederlage für die Führung. Die öffentliche Debatte könnte aber auch als Erfolg gewertet werden.  

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Archiv: Sonderfall Migros – wie weiter?
Aus 10 vor 10 vom 26.10.2022.
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SRF 4 News, 28.03.2023, 11 Uhr

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