- Nestlé hat 2023 einen Gewinn von 11.2 Milliarden Franken gemacht.
- Das sind 20.9 Prozent mehr als noch im Vorjahr, wie der Nahrungsmittelkonzern am Donnerstag mitteilte.
Nestlé hat bei der Verkaufsmenge zum Endspurt 2023 die Trendwende geschafft: Im letzten Jahresviertel hat der Lebensmittelgigant wieder mehr Produkte verkauft, nachdem die Menge zuvor fünf Quartale in Folge geschrumpft war .
Das sogenannte interne Realwachstum, das sich aus der Verkaufsmenge und Mix-Effekten zusammensetzt, belief sich im Schlussquartal auf +0.4 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Nestlé führt dies auf moderatere Preiserhöhungen, höhere Marketinginvestitionen und Optimierungen im Sortiment zurück.
Für das Gesamtjahr ergibt sich nach den drei negativen Vorquartalen beim Indikator allerdings noch ein Minus von 0.3 Prozent. Die beispiellose Inflationswelle der vergangenen zwei Jahre habe die Konsumenten belastet und die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Getränken gedämpft, sagte Nestlé-Chef Mark Schneider in der Mitteilung.
Das Ergebnis enttäuscht auf dem Aktienmarkt: Der Aktienkurs gab um 4.4 Prozent nach auf 94.74 Franken. Damit stehen die Papiere so tief wie zuletzt beim Beginn der Pandemie.
Dennoch verzeichnet der Lebensmittelriese ein organisches Wachstum von 7.2 Prozent, das neben dem Mengenwachstum auch Preisveränderungen beinhaltet. So sorgten im Gesamtjahr denn auch Preiserhöhungen von 7.5 Prozent hier für ein Plus. Das organische Wachstum sei über die meisten Regionen und Kategorien hinweg breit abgestützt gewesen, heisst es. Als Zugpferd erwiesen sich wiederum die Heimtier-Produkte von Purina, aber auch Süsswaren und Getränke legten kräftig zu. Mit Wasser konnte Nestlé derweil einzig dank Preiserhöhungen wachsen.
Starker Franken bremst
Der Umsatz des weltgrössten Lebensmittelkonzerns sank dennoch um 1.5 Prozent auf 93 Milliarden Franken. Dafür war allerdings in erster Linie der starke Schweizer Franken verantwortlich, der den Umsatz um 7.8 Prozent verringerte.
Zudem belasteten auch Kapazitätsengpässe und eine vorübergehende Versorgungseinschränkung bei Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln im zweiten Halbjahr. Diese hätten länger angedauert als erwartet. Nun rechnet Nestlé damit, dass die Lieferengpässe bis zum Ende des ersten Halbjahrs behoben sein werden.
Gewinnsprung und höhere Dividende
Nestlé ist 2023 leicht profitabler geworden. Der operative Gewinn (EBIT) ging zwar um 0.3 Prozent auf 16.1 Milliarden Franken zurück, die entsprechende Marge war mit 17.3 Prozent jedoch etwas höher als im Jahr davor (17.1 Prozent).
Unter dem Strich verdiente der Konzern 11.2 Milliarden Franken. Das ist ein Plus von 20.9 Prozent. Im Jahr 2022 hatten allerdings noch Wertberichtigungen von 2.7 Milliarden das Reinergebnis stark gedrückt.
Als Dividende will das Unternehmen seinen Aktionären nun 3 Franken pro Aktie auszahlen, nach 2.95 Franken im Jahr davor. Damit bleibt Nestlé seiner Politik einer ständig steigenden Dividende treu: Es ist die 29. Dividendenerhöhung in Folge.
Weniger Preiserhöhungen geplant
Wegen der inzwischen rückläufigen Inflation will Konzernchef Mark Schneider die Preise nicht mehr wie bisher anheben, was zulasten des Wachstumstempos gehen könnte. Im Gegenzug hofft er, wieder mehr Produkte verkaufen zu können. «Im Jahr 2024 legen wir das Augenmerk hauptsächlich auf Volumenwachstum und Produktmix, gepaart mit einer Stärkung unserer Marken», sagte der Manager laut Mitteilung vom Donnerstag.