Das Wichtigste in Kürze
- Der Winter naht und damit die nächste Grippewelle. Deshalb hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für heute den nationalen Grippeimpftag lanciert.
- Zum ermässigten Preis von 30 Franken und ohne Voranmeldung kann man sich den ganzen Tag über in vielen Arztpraxen impfen lassen; auch diverse Apotheken machen bei der Aktion mit.
- Die Impfung sei das wirksamste Mittel, um der Grippe vorzubeugen, sagt das BAG.
- Doch lohnt sich diese Impfkampagne des Bundes auch aus wirtschaftlicher Sicht?
Eine Grippewelle koste das Schweizer Gesundheitssystem rund 100 Millionen Franken, sagt Mark Witschi vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Einschliesslich der gesamten volkswirtschaftlichen Auswirkungen – etwa durch Arbeitsausfälle bei den Unternehmen – falle die Rechnung noch höher aus.
«Wir haben das einmal in einer Studie geschätzt und eine solche durchschnittliche Grippeepidemie kostet die Volkswirtschaft rund 100 bis 300 Millionen Franken. Also: Ein nicht zu unterschätzender Betrag», sagt er.
Wir haben das einmal in einer Studie geschätzt und eine solche durchschnittliche Grippeepidemie kostet die Volkswirtschaft rund 100 bis 300 Millionen Franken.
Jährlich gehen Hunderttausende zum Arzt, weil sie sich mit dem Virus angesteckt haben. Bis zu 5000 Spitalbesuche gibt es jedes Jahr wegen der Grippe – und bis zu 1500 Sterbefälle. Ältere Menschen, chronisch Kranke, Kinder, aber auch Berufstätige in der Pflege sind besonders gefährdet.
Die 30 Franken pro Person für die Prävention am heutigen Grippeimpftag würden sich lohnen, sagt Witschi, denn: Die Kosten für den Impfstoff hielten sich in Grenzen. Er erklärt: «Insgesamt kostet uns ein solches Programm einen Betrag von zirka 20 bis 30 Millionen Franken. Dieser Betrag ist immer noch deutlich geringer als das, was eine Grippeepidemie volkswirtschaftlich verursachen kann.»
Ich gehe davon aus, dass die Pharmafirmen ein gewisses Geschäft machen.
Zwar räumt Witschi ein: Die Pharma-Firmen, die den Impfstoff herstellen, würden auch etwas daran verdienen. «Ich gehe davon aus, dass die Pharmafirmen ein gewisses Geschäft machen. Ich denke aber, dass die Marge nicht in einem Ausmass ist, der dazu Anlass geben würde, dass man eine solche Aktion nicht unterstützen könnte», sagt er.
Und für viel wichtiger erachtet es das Bundesamt, möglichst viele Grippefälle zu verhindern.