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Filmredaktor Michael Sennhauser über Lion King
Aus SRF 4 News aktuell vom 23.11.2018. Bild: YouTube/Disney
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Neuer Lion-King-Film «Disney-Filme funktionieren über mehrere Generationen»

Der Trailer zum neusten Walt-Disney-Film wurde am Freitag veröffentlicht. Lion King, der Trickfilm-Klassiker aus dem Jahr 1994, wurde neu verfilmt: mit fotorealistischen Figuren. Immer mehr alte Filme werden neu gemacht oder deren Geschichte fortgesetzt. SRF-Film-Redaktor Michael Sennhauser erklärt die Überlegungen hinter dem Remake-Trend.

Michael Sennhauser

Michael Sennhauser

Filmredaktor, SRF

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Michael Sennhauser ist Filmredaktor bei SRF. Er gewann für sein Schaffen den Greulich Kulturpreis 2016.

SRF News: Was erwartet uns im Remake von Lion King, das im Juni 2019 in die Kinos kommen soll?

Michael Sennhauser: Gemäss dem Trailer darf man ungefähr die gleiche Geschichte mit denselben Figuren von 1994 erwarten. Aber: im Gegensatz zum Zeichentrickfilm von damals ist der Film fotorealistisch animiert. Die Tiere sehen echt aus, stammen jedoch komplett aus dem Computer.

Das ist eine beträchtliche technische Entwicklung. Wie geht es weiter in der Zukunft?

Es wäre durchaus möglich, dass Filme komplett synthetisch entstehen. Das heisst: es braucht keine Schauspieler mehr. Doch das liegt noch in weiter Ferne. Denn gerade Stimmen kann man noch nicht überzeugend künstlich erstellen. Schliesslich sind gerade die Stimmen die grossen Zugpferde der Neuverfilmungen. Beim aktuellen Lion King-Remake spricht beispielsweise Beyoncé die Löwin «Nala» ein.

Auch das Dschungelbuch wurde jüngst erneut verfilmt. Macht Disney diese Neuverfilmungen nur aus kommerziellen Überlegungen?

In erster Linie: ja. Denn Disney ist ein Franchise-Konzern. Sie haben über viele Jahre Titel und Reihen aufgebaut und zahlreiche Marken teuer eingekauft.

Die einfachste Variante das Urheberrecht zu erneuern, ist ein Remake.

Zum Beispiel Star Wars oder die Rechte an den Geschichten des Marvel-Konzerns. Disney möchte aus diesen Investitionen einen möglichst hohen Ertrag erwirtschaften.

Gibt es auch andere Gründe?

Ja. Ein weiterer Grund ist das Urheberrecht. Das klassische Copyright auf die Filme verfällt nach 60 bis 70 Jahren. Disney hat schon wiederholt versucht, das Copyright auf ihre ursprünglichen Kassenschlager zu verlängern. Das hat teilweise auch geklappt. Doch die einfachste Variante, das Urheberrecht zu erneuern ist ein Remake. Dann beginnt das Copyright wieder von vorne. Das ist Markenpflege.

Doch die Filme sind beim Publikum sehr beliebt. Woran liegt das?

Man darf nicht vergessen, dass Disneys Zeichentrickfilme deswegen die erfolgreichsten Filme der Welt wurden, weil sie über mehrere Generationen funktionierten. Solche Filme sind wie Märchen. Die Filme und Geschichten werden über mehrere Generationen weitergegeben. Deswegen locken Remakes auch viel mehr Publikum in die Kinos. Viele Altersgruppen haben einen Bezug dazu.

Das Gespräch führte Hans Ineichen.

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