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Neuer TV-Sender Wie viel CNN steckt in CNN Money Switzerland, Urs Gredig?

Um 18 Uhr ist der neue Fernsehsender CNN Money Switzerland erstmals auf Sendung gegangen. Chefredaktor ist Urs Gredig, ehemaliger «Tagesschau»-Moderator und SRF-Korrespondent in London. Im Interview spricht er über das Verhältnis zur Weltmarke CNN und die Vorteile eines englischsprachigen Programms in der Schweiz.

Täglich drei Stunden Programm

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CNN Money wird Beiträge über die Themen Wirtschaft, Finanzen und Lifestyle verbreiten. Täglich wird aus Zürich eine dreistündige Sendung von 18 bis 21 Uhr ausgestrahlt. Während des restlichen Tages werden Wiederholungen , aufgezeichnete Sendungen und Inhalte von CNN International ausgestrahlt.

SRF: Urs Gredig, wie viel CNN steckt in CNN Money Switzerland?

Urs Gredig: Primär steckt es im Namen. Wir übernehmen den Brand, der für mich als Journalist einer der wertvollsten ist, und der uns wahnsinnig hilft. Wir sind aber ein Schweizer Unternehmen und keine Tochtergesellschaft von CNN. Das heisst wir sind redaktionell unabhängig und werden zu 100 Prozent selber bestimmen, was wir täglich thematisieren. Es gibt aber eine sehr enge Zusammenarbeit mit CNN. Wir können auf Inhalte, Korrespondenten, Kontakte und Know-How zurückgreifen. Darum sind wir sehr froh.

Sie machen englischsprachiges Wirtschaftsfernsehen in der Schweiz. Richten Sie sich an englisch sprechende Menschen in der Schweiz oder an internationales Publikum ?

Primär machen wir ein Programm für die Schweiz. Wir wollen aber auch eine Brücke schaffen. Das heisst, auch internationale News aufnehmen um dann zu fragen, was sie für die Schweiz bedeuten oder für unsere grossen, multinationalen Firmen. Gleichzeitig gibt es im Ausland unglaublich viele Menschen, die an der Schweiz interessiert sind. Diesen bieten wir einen tieferen Einblick in Schweizer Wirtschaftsthemen, die aber weit über unsere Grenzen hinausgehen.

Werden Sie dabei als Botschafter der Schweizer Wirtschaft auftreten? Oder gibt es bei Themen wie dem Bankgeheimnis oder Rohstoffhandel auch eine kritische Distanz?

Wir sind keine Sprecher der Industrie oder der Unternehmen und wollen den Finger auch auf negative Themen legen. Wir haben die Zeit, nachzufragen und können diese Themen gezielt und vertieft angehen. In diesem Sinne sehen wir uns als Medium, das die kritischen Fragen stellt.

Wir wollen den Finger auf Themen legen, die die Wirtschaft betreffen. Das können auch negative Themen sein. Da ist ein kritischer Ansatz unbedingt nötig.

Hintergründe, Interviews und Analysen versprechen Sie Ihren Zuschauern. Welchen Wert sehen Sie darin, nicht in erster Linie auf Breaking News zu setzen?

Wir haben so einen riesigen Vorteil: Wir können in die Breite gehen. Wir sind nicht newsgetrieben und können uns den Luxus herausnehmen, eine oder zwei Geschichten des Tages auf verschiedenen Ebenen und von verschiedenen Seiten her zu beleuchten. Und weil wir auf englisch senden sind wir bei der Rekrutierung unserer Interviewpartner nicht auf die Deutschschweiz begrenzt, sondern können in allen Landesteilen suchen.

Gibt es denn überhaupt genügend englischsprachige Interviewpartner und ein ausreichendes englischsprachiges Publikum in der Schweiz?

Natürlich habe ich mir diese Frage auch gestellt und war dann überrascht zu sehen, dass dem so ist. Man geht von drei bis vier Millionen Schweizern aus, die des Englischen mächtig sind und uns verstehen können. Und die Interviewpartner, die wir täglich suchen, sind grösstenteils tatsächlich Menschen, die Englisch sprechen und sich auch nicht davor scheuen. Dieser Pool ist unheimlich gross. Und gerade weil wir diesen Pool in der ganzen Schweiz angehen können, ist mir auch nicht bange, dass uns die Gäste irgendwann ausgehen.

Das Gespräch führte Klaus Bonanomi.

Wirtschaftsmagazin «Trend»

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