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Nutzen und Gefahren der digitalen Intelligenz
Aus Rendez-vous vom 20.11.2017. Bild: zvg
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Open-Source-Software «Alles, was wir gemacht haben, ist öffentlich verfügbar»

Der ETH-Abgänger Arno Candel entwickelt in den USA Software. Seine Codes stellt er der Öffentlichkeit zur Verfügung – aus Überzeugung.

Der Digitaltag

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Legende: srf

Das war der Digitaltag bei SRF.

Arno Candel sitzt nach einem langen Arbeitstag vor einem Restaurant in der Flaniermeile von San José, der Stadt, die auftaucht, wenn man bei Google nach der Hauptstadt des Silicon Valley sucht. Seit 12 Jahren lebt der gelernte Physiker in Kalifornien. Derzeit beschäftigt er sich mit der Analyse von grossen Datenmengen durch künstliche Intelligenz.

Für seinen Arbeitgeber h2o.ai hat er mit seinem Team ein Computerprogramm entwickelt, das aus Datensätzen wichtige Informationen ziehen und daraus Prognosen ableiten kann. Candel hat grosse Ambitionen. «Überall wo man datengetriebene Entscheidungen treffen kann wollen wir mit dabei sein und damit die Welt vorwärts treiben», sagt er.

Wir wollen, dass alle Einsichten aus Daten gewinnen können.
Autor: Arno Candel Chief Technology Officer h2o.ai

Codes gratis im Netz

Die künstliche Intelligenz von H2O.ai analysiert Daten so lange, bis sie selber Zusammenhänge erkennt, etwa zum Thema Gesundheit. «Daten wie Alter, Blutdruck, Sauerstoffgehalt, oder Puls sind nur Zahlen. Man kann sie verwenden, um Vorhersagen zu machen», sagt Candel. Beispielsweise seien Aussagen darüber möglich, schnell sich der Gesundheitszustand eines Patienten verschlechtern werde.

In den USA verwenden einige Spitäler so ein Computerprogramm, um Patienten auf der Notfallaufnahme schnell an den richtigen Arzt, direkt in den Operationssaal oder auf die Intensivstation zu verweisen. Das könne Leben retten.

Eine solche Software solle deshalb allen Menschen und Organisationen zur Verfügung gestellt werden. Das ist die Idee seines Unternehmens, sagt Candel. Deswegen sei das Programm auch gratis und die Quellcodes als sogenannte Open Source offen im Netz zugänglich.

(Sehr viele) gelbe Zahlen auf schwarzem Hintergrund.
Legende: Daten, Zahlen, Diagramme: So sieht eine Auswertung von Candels Programm aus. Screenshot

Wie man mit Gratis-Software Geld verdient

«Unsere Firmenkultur hat von Anfang an auf offenem Quellcode basiert. Alles, was wir in den letzten fünf Jahren gemacht haben, ist öffentlich verfügbar», sagt Candel. Das Ziel sei es, die Software für Datenwissenschaftler zu demokratisieren. «Sie sollte kein Geheimnis sein, das nur die Grossfirmen wissen dürfen. Wir wollen, dass alle Einsichten aus Daten gewinnen können.»

Geld verdient sein Unternehmen obwohl die Software gratis ist. Es bietet Wartung und Beratung zu den Funktionsweisen und der Auswertung der Software an. Laut Candel werden sich in Zukunft noch weitere Möglichkeiten auftun. Obwohl das Unternehmen erst sechs Jahre alt ist, sollen bereits mehr als 10'000 Kunden die Software verwenden, darunter viele Grossfirmen. Nebst den Spitälern kommen die meisten Kunden aus der Finanz- und Versicherungsindustrie.

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