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Partykracher an Silvester Tischbomben «Made in Switzerland»

Tischbomben gehören zu Silvester wie der Champagner. Gut 600'000 Stück werden in der Schweiz gezündet. Die meisten davon stellt die Schweizer Firma Constri her.

Die Maschine spuckt rote Plastikdeckel aus, einen nach dem anderen, rund 8000 Stück pro Tag. Auch die Kartonzylinder werden maschinell hergestellt, doch der wichtigste Produktionsschritt – das Befüllen der Tischbomben – geschieht nach wie vor in Handarbeit.

Mitarbeiter sind flexibler und schneller – und können das Material exakter in die Tischbomben einfüllen als ein Roboter.
Autor: Maurice Regel Constri AG

Dieses Know-how einem Roboter beizubringen wäre zu aufwändig, sagt Maurice Regel, Verkaufschef der Firma Constri im aargauischen Schinznach. Denn ein Roboter müsste bei jeder Tischbombenserie umlernen: «Das wäre zu kostenintensiv. Die Mitarbeiter sind flexibler und schneller – und können das Material exakter in die Tischbomben einfüllen als ein Roboter.»

Die Herstellung bleibt geheim

Seit fast 50 Jahren werden in Schinznach Tischbomben hergestellt. Das richtige Schichten mit allerlei Spielzeug und Schabernack ist eine Wissenschaft für sich – eine, die Constri über all die Jahrzehnte perfektioniert hat und deshalb lieber für sich behält: «Das ist ein Betriebsgeheimnis. Es gibt eine gewisse Reihenfolge und Art, die Tischbombe abzufüllen, dass sie auch richtig losgeht.»

Rund eine Million Tischbomben werden jedes Jahr ausgeliefert, die meisten davon kommen bei den grossen Schweizer Detailhändlern in den Verkauf. Hierzulande ist Constri Marktführer. Doch international ist die Konkurrenz hart – vor allem jene aus China, die zu ungleich tieferen Kosten produzieren kann.

Mädchen mit Verkleidung aus einer Tischbombe
Legende: Maske, Hut und rote Nase – eine Tischbombe bietet alles, was das Silvester-Herz begehrt. Keystone

Schweizer Qualität gefragt

Und dennoch: Die Produktion ins Ausland auszulagern, wie dies in den letzten Jahren viele Schweizer Unternehmen getan haben, kommt für Constri nicht in Frage: «Unseren Standort ist sehr zentral in Europa, dadurch sind wir von den Frachtwegen her günstig. Und: Wir können Schweizer Qualität liefern.»

Diese Schweizer Qualität sei auch im EU-Raum zunehmend gefragt. Bevor sie in den Export geht, muss aber jede Serie in einem speziell dafür konstruierten Glaskäfig mit Höhen- und Temperaturmessung minutiös getestet werden. Schliesslich soll dem Silvestervergnügen nichts im Wege stehen.

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