Für die Schweizer Passagierschiffe sah es bis Ende Juni dank des guten Wetters nach einem Rekordjahr aus. Der durchzogene Juli drückte die Zahlen aber wieder ein bisschen. Doch die Tendenz zeigt insgesamt nach oben.
Mehr Chinesen auf Vierwaldstättersee
Auf dem Vierwaldstättersee liegen die neusten Zahlen 14 Prozent über denjenigen des Vorjahrs, das auch kein schlechtes war. Werner Lüönd von der Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee sagt: «Wir hatten einen milden Winter, und auch der Juni war ein sehr starker Monat.» Zudem habe es mehr Reisegruppen als im letzten Jahr, hauptsächlich aus China.
Bisher neun Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr meldet die BLS, welche die Schiffe auf dem Thuner- und Brienzersee betreibt. Die Schiffe seien sehr gut ausgelastet, nicht nur bei schönem Wetter, sagt BLS-Sprecher Oliver Hilber.
Einige Touristen feiern den Regen richtiggehend
Denn für einige Passagiere habe auch schlechtes Wetter seinen Reiz: «Es sind vor allem die Touristen aus dem arabischen Sprachraum, die zuhause den Regen nicht so kennen und dieses Erlebnis dann richtig feiern, wenn sie bei uns auf dem Schiff sind», so Hilber weiter.
Gute Frequenzen melden auch die Schiffbetreiber am Bieler-, Neuenburger-, Genfer- und Bodensee.
Zahlen auf Zürichsee brechen ein
Die grosse Ausnahme ist Zürich: In der Halbjahresbilanz liegt die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft ZSG gegenüber dem Vorjahr um knapp 20 Prozent zurück, wie ZSG-Sprecherin Conny Hürlimann sagt. Gegenüber dem Fünfjahresschnitt liege man gar um 23,6 Prozent zurück.
Wegen des kantonalen Sparprogramms wurden bei der ZSG Ende des letzten Jahres die Ticketpreise um fünf Franken erhöht.
Rekordjahr ist immer noch möglich
Für eine abschliessende Bilanz ist es noch zu früh, doch mit Ausnahme von Zürich ist der Tenor bei allen Betreibern ähnlich: Wenn auch noch die nächsten beiden Monate gut sind, könnte es auf den Schweizer Seen ein Rekordjahr werden.