Worum geht es? Der US-Konzern Johnson & Johnson bekundet Interesse an der Schweizer Biotechfirma Actelion. Actelion hat dies bestätigt: Johnson & Johnson sei wegen einer möglichen Transaktion auf Actelion zugekommen. Es sei aber nicht sicher, ob daraus tatsächlich eine Transaktion resultiere. Danach bestätigte auch Johnson & Johnson, man befinde sich in Vorgesprächen.
Wie reagiert die Börse? In Zürich notierten die Titel von Europas grösstem Biotechkonzern um 10 Uhr rund 10 Prozent im Plus. Gehandelt wurden zu diesem Zeitpunkt fast 1,4 Millionen Aktien. Bis Handelsschluss gewannen die Aktien 16,8 Prozent an Wert. Am Vortag hatte die Agentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, dass Johnson & Johnson an Actelion herangetreten sei.
Was ist der Hintergrund? Über die Pharmabranche rollt derzeit eine Übernahmewelle. Viele Patente laufen aus und die Kosten für Forschung und Entwicklung sind hoch, weswegen aussichtsreiche Produkte gern zugekauft werden. Bei Johnson & Johnson läuft im kommenden Jahr der Patentschutz für den Kassenschlager Remicade aus. Es ist nicht das erste Mal, dass Actelion mit einer Übernahme in Verbindung gebracht wird. Als mögliche Käufer wurden schon der irische Pharmahersteller Shire, die US-Pharmafirma Gilead oder das weltweit grösste Biotechunternehmen Amgen herumgereicht. Bis jetzt hat sich der Konzern mit Sitz in Allschwil (BL) aber stets erfolgreich gegen eine Übernahme gewehrt.