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Preiskampf unter Skigebieten Ski-Abonnemente in der Schweiz werden immer billiger

Preissenkungen oder flexible Tarife sind Trumpf. Ob es sich für die Skigebiete rentiert, zeigt sich erst Ende Saison.

In den Bergen herrscht Postkartenwetter. Und so verbringen viele die Weihnachtsfeiertage in Wintersportgebieten, die dieses Jahr deutlich günstiger geworden sind. Seit im Oberwalliser Saastal im vergangenen Winter mit der «Wintercard» ein massiv günstigeres Saisonabo lanciert worden ist, sind die Preise in vielen anderen Skigebieten der Schweiz für diese Wintersaison ebenfalls zurückgegangen.

So bietet etwa das Skigebiet Stoos (SZ) ein Familien-Kombi-Abonnement zu 50 Prozent günstiger an als in der letzten Saison. Im Skigebiet Andermatt-Sedrun gelten ab diesem Winter für Tageskarten flexible Preise – abhängig vom Wetter oder vom Wochentag.

Die Idee mit den Preissenkungen zieht Kreise. In der Westschweiz wurde der «Magic Pass» lanciert: In rund zwei Dutzend grösseren und kleineren Wintersportstationen im Berner und Freiburger Oberland können 1000 Kilometer Skipisten frei benutzt werden. Sie wurden im Frühling mit 75 Prozent Rabatt verkauft.

Schweizer Karte mit Skigebieten, die Rabatte anbieten.
Legende: Viele Skistationen in der ganzen Schweiz ziehen bei den Rabattaktionen nach. SRF

Vorverkauf und dynamische Preise

In die Branche sei tatsächlich Bewegung gekommen, sagt Andreas Deuber, Dozent für Tourismus und Freizeit an der HTW Chur: «Die Bergbahnen hatten lange unbewegliche Preismodelle. Heute gibt es zwei Ansätze: Man versucht die Risiken wegen des Wetters und der Schneeverhältnisse zu minimieren und verkauft die Abonnemente möglichst früh im Jahr. Oder man setzt die Preise dynamisch fest, je nach erwarteter Nachfrage.»

Andreas Deuber.
Legende: Andreas Deuber, Dozent für Tourismus und Freizeit an der HTW Chur. SRF

Aber der Preiskampf unter den Skigebieten ist auch eine problematische Entwicklung, sagt Deuber. Denn die Bergbahnen seien heute schon nicht genügend rentabel. «Man weiss, dass etwas zwei Drittel der Bahnen zu wenig Geld verdienen, um investitionsfähig bleiben zu können. Die Margen werden immer knapper und die Anzahl Bahnen mit negativen Ergebnissen wird zunehmen.»

Die Skistationen geben an, dass sie für diese Saison im Vorverkauf deutlich mehr Abonnemente verkauft haben, als erwartet. Ob die Rechnung für die Skigebiete trotz günstigeren Tickets aufgeht, wird sich erst Ende der Saison zeigen.

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