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Prognose reduziert ABB mit vollen Auftragsbüchern, aber weniger Umsatz

  • ABB hat im dritten Quartal 2021 markant mehr Aufträge erhalten als im Vorjahr.
  • Der Umsatz nahm wegen der Engpässe in den Lieferketten im Vergleich dazu moderater zu.
  • Die Gewinnmargen lagen ebenfalls klar über Vorjahr und entgegen der Ankündigung gar leicht über dem Niveau vom zweiten Quartal. 

Der Auftragseingang fiel mit 7.87 Milliarden US-Dollar um 29 Prozent höher als im dritten Quartal 2020 aus, wie der Technologiekonzern am Donnerstag mitteilte. Rechnet man die Konsolidierungs- und die Währungseffekte heraus, ergab sich organisch ein Plus von 26 Prozent.

Mehr Aufträge aus den USA

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Laut ABB hat eine rege Nachfrage geherrscht und praktisch alle Divisionen hätten zweistellig zugelegt. Zur starken Auftragslage haben sowohl das kurzzyklische Produktgeschäft als auch die auf die Prozessindustrie bezogenen Geschäfte beigetragen, einschliesslich dem Öl- und Gassektor.

Geografisch gesehen gab es die grösste Steigerung an Aufträgen in den USA, während die Entwicklung im ebenfalls sehr wichtigen Markt China etwas moderater war.

Etwas weniger spektakulär sieht die Situation beim Umsatz aus. Dieser nahm um 7 Prozent auf 7.03 Milliarden US-Dollar zu, organisch waren es plus 4 Prozent. Somit hat ABB an Wachstumstempo eingebüsst, denn im zweiten Quartal resultierte noch eine Umsatzzunahme auf vergleichbarer Basis von 14 Prozent.

Chipmangel bremst Umsatz

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Der Umsatz sei durch verlängerte Vorlaufzeiten bei der Belieferung von Kunden gedämpft worden, schreibt ABB. Grund dafür waren die angespannte Wertschöpfungskette einschliesslich Komponentenengpässe, ein angespannter Arbeitsmarkt und pandemiebedingte Einschränkungen. Die mangelhafte Halbleiterversorgung habe sich spürbar auf die Lieferfähigkeit ausgewirkt.

Der operative Gewinn (Ebita) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent auf 1062 Millionen Dollar und die entsprechende Marge um 3.1 Prozentpunkte auf 15.1 Prozent. Die Gewinnmarge ist damit nicht wie von CEO Björn Rosengren im Juli angekündigt vom Niveau des zweiten Quartals zurückgekommen, sondern noch einmal minim gestiegen. Die Erwartungen der Analysten hat ABB mit dem Auftragseingang übertroffen, mit dem Umsatz verfehlt und mit dem operativen Gewinn genau erreicht.

Prognose für Gesamtjahr wird reduziert

Der Reingewinn erreichte mit 652 Millionen Dollar hingegen nur noch einen Bruchteil der gut 4.5 Milliarden des Vergleichsquartals. Das Vorjahr war allerdings von verschiedenen Sondereffekten gezeichnet, weshalb ein direkter Vergleich wenig Sinn ergibt. Ins Gewicht fiel damals insbesondere der Erlös aus dem Verkauf der Stromnetzsparte in der Höhe von 5 Milliarden.

Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr werden mit Blick auf den Umsatz etwas reduziert. Demnach wird ein Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent erwartet, zuvor waren es noch «knapp unter 10 Prozent». Ausserdem geht das Unternehmen weiterhin von einer «starken» Verbesserung der Ebita-Marge aus.

Verschuldung reduziert

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ABB hat im dritten Quartal mehr Mittel aus Geschäftstätigkeit generiert als noch im zweiten. Die Verschuldung konnte gegenüber dem zweiten Quartal entsprechend reduziert werden.

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit mit den fortgeführten Geschäften hat sich im dritten Quartal gegenüber dem zweiten auf gut 1.1 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Dabei erreichten drei von vier Geschäftseinheiten einen höheren Cashflow.

Die Nettoverschuldung ging auf rund 1.9 Milliarden Dollar zurück – nach 2.26 Milliarden per Ende des ersten Semesters. Im Vorjahr verfügte ABB zum selben Zeitpunkt noch über eine Nettocashposition, was allerdings auf den Zufluss der Mittel aus dem Verkauf der Sparte Stromnetze zurückzuführen war.

Im Rahmen des im April gestarteten Aktienrückkaufprogramms im Umfang von bis zu 4.3 Milliarden Franken, wurden bislang knapp 26 Millionen Aktien zurückgekauft. Allein im dritten Quartal waren es knapp 11 Millionen.

SRF 4 News, 21.10.2021, 08:00 Uhr ; 

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