- Dem Autobauer Mercedes-Benz haben zu Jahresbeginn das schwache Geschäft im wichtigen Markt China und die US-Zollpolitik zu schaffen gemacht.
- Im ersten Quartal sackte der Gewinn um knapp 43 Prozent auf 1.73 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen mitteilte.
- Auch Volkswagen ist nach dem schwachen Vorjahr 2025 erneut mit einem Gewinneinbruch gestartet.
Der Umsatz von Mercedes-Benz gab im ersten Quartal um gut sieben Prozent auf 33.2 Milliarden Euro nach, weil der Absatz weltweit wie bereits bekannt geschrumpft war. Im Tagesgeschäft, sprich vor Zinsen und Steuern, rutschte das Ergebnis wegen der schwierigen Lage um fast 41 Prozent auf 2.29 Milliarden Euro ab.
Mercedes sprach von einem soliden Ergebnis in einem dynamischen Marktumfeld. Von Januar bis März war der Absatz auf dem wichtigsten Markt China um zehn Prozent gesunken – Mercedes kämpft wie die anderen deutschen Autobauer auf dem weltweit grössten Markt mit harter Konkurrenz durch heimische Hersteller. Auch in Europa sanken die Verkäufe, in den USA waren sie sogar noch stabil.
US-Zölle machen Prognosen unmöglich
Wegen der US-Importzölle auf Autos geht der Konzern in diesem Jahr von deutlichen Belastungen für die Gewinne aus. Derzeit seien die Auswirkungen auf die Nachfrage angesichts der schwankungsanfälligen Entwicklungen und möglichen Gegenmassnahmen jedoch nicht verlässlich zu beurteilen, hiess es. Ohne die Berücksichtigung der in Kraft getretenen Zölle hätten die bisherigen Aussagen zum Ausblick Bestand, teilten die Stuttgarter mit.
Bleibe die aktuelle Handelspolitik bestehen, sei mit negativen Effekten auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, den freien Mittelzufluss und die operativen Margen in den Geschäftsfeldern zu rechnen, räumte Mercedes ein.
Der Konzern hatte bereits zuvor gewarnt, ein US-Einfuhrzoll in Höhe von zehn Prozent könnte die operative Marge des Pkw-Geschäfts um einen Prozentpunkt schmälern. Anfang April hat US-Präsident Donald Trump dann 25 Prozent auf den Import aus der EU aufgeschlagen.
Auch Volkswagen startet mit Gewinneinbruch
Auch bei Europas grösstem Autobauer ging der Gewinn unter dem Strich im ersten Quartal um knapp 41 Prozent auf 2.19 Milliarden Euro zurück, wie Volkswagen mitteilte.
Neben bereits bekannten milliardenschweren Sonderbelastungen fiel auch negativ ins Gewicht, dass der Konzern auf dem wichtigen Markt China mit seinen dortigen Gemeinschaftsunternehmen erneut spürbar weniger verdiente. Mit seinen Batteriegeschäften fuhr VW einen höheren Verlust ein. Der Konzernumsatz stieg hingegen um knapp drei Prozent auf 77.6 Milliarden Euro.
Unklarheit über Trumps Zölle
Die Jahresprognose bestätigte der Konzern – jedoch enthält sie weiter keine Zolleffekte der Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump. «Gerade, weil die weltweiten ökonomischen Rahmenbedingungen gegenwärtig so unsicher sind, müssen wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wir selbst beeinflussen können», sagte Arno Antlitz, Finanzchef der Volkswagen Group.
«Das heisst: Zu unserem starken Angebot an Fahrzeugen müssen wir eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur sicherstellen, damit wir auch in einer sich schnell verändernden Welt erfolgreich bleiben.»