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Raiffeisen jetzt Nummer zwei Raiffeisen profitiert von hohen Zinsen

Raiffeisen als neue Nummer zwei der Schweiz hat gut verdient. Vor allem das Kerngeschäft mit Hypotheken schenkte ein.

Schritt um Schritt ging die Nationalbank aufwärts mit den Zinsen, um die Teuerung zu bekämpfen. Die Folge: Praktisch alle Banken haben profitiert. Auch Raiffeisen. Über das Wachstum freut sich Raiffeisen-Chef Heinz Huber und bestätigt, dass das Zinsengeschäft daran einen wesentlichen Anteil hatte. Der Gruppengewinn lag mit 1.39 Milliarden Franken um 18 Prozent über dem Vorjahresergebnis.

Die Gewinne sprudeln, weil die Banken bei höheren Zinsen jeweils nicht gleich alle Vorteile an die Kundschaft weitergeben. Einen beträchtlichen Teil der Mehreinnahmen, etwa auf Hypothekarkrediten, behalten sie für sich. Erst nach und nach zahlen sie auch mehr Zinsen auf den Sparkonten.

Trendwende bei Zinsen zeichnet sich bereits ab

Die Frage ist nur, wie lange der Geldsegen anhält. Das Blatt habe sich bereits gewendet, sagt Huber. Die Zinsen der Nationalbank würden dieses Jahr wohl wieder sinken. Im Kreditgeschäft komme die Marge bereits wieder leicht unter Druck. Dieser Trend werde sich voraussichtlich im laufenden Jahr fortsetzen. Um die Gewinne muss sich der Raiffeisen-Chef trotzdem keine Sorgen machen.

Der Wunsch nach einem Eigenheim ist gross und bleibt trotz gestiegener Zinsen ein genereller Traum.

Die genossenschaftlich organisierte Raiffeisen-Gruppe steigerte letztes Jahr ihren Marktanteil im Hypothekargeschäft auf stolze 18 Prozent, was solide Erträge zeitigt. Die Nachfrage nach Krediten fürs Eigenheim sei ungebrochen, stellt Huber fest: Wohneigentum bleibe trotz gestiegener Zinsen ein genereller Traum der Schweizer Bevölkerung.

Heinz Huber
Legende: Heinz Huber, CEO von Raiffeisen Schweiz, informierte am Donnerstag in Kloten über das erfreuliche Geschäftsjahr 2023. Keystone/Michael Buholzer

Allerdings wird die Bank nun auch vermehrt Zinsvorteile an die Kundinnen und Kunden weitergeben müssen, also mehr bezahlen. Im Schweizer Bankenmarkt herrsche Wettbewerb, unterstreicht Huber insbesondere mit Blick auf die Kundeneinlagen. Hier seien attraktive Konditionen nötig.

Die Kundinnen und Kunden fordern also ihren Anteil am Kuchen ein und Raiffeisen muss reagieren, damit die Leute ihr Geld nicht zu einer anderen Bank tragen. Der Wettbewerb funktioniert anscheinend. Auch wenn mit dem Untergang der Credit Suisse nicht nur die UBS, sondern auch Raiffeisen als neue Nummer zwei an Marktmacht gewonnen hat.

Rendez-vous, 07.03.2024, 12:30 Uhr;kesm

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