Die Schweiz büsst in der neusten Erhebung des Weltwirtschaftsforums (WEF) den Spitzenplatz als wettbewerbsfähigstes Land der Welt ein und kommt noch auf den vierten Rang. Dies hängt jedoch auch mit einer neuen Erhebungsmethode zusammen.
Neu belegen die USA den ersten Platz gefolgt von Singapur und Deutschland. Die Schweiz hatte zuletzt in den jährlichen WEF-Studien neun Jahre hintereinander den Spitzenrang belegt.
In einer Welt, die von neuen digitalen Technologien immer stärker umgeformt werde, änderten sich auch die Herausforderungen für Regierungen und Unternehmen, schreibt das WEF zur Veröffentlichung des neusten «Global Competitiveness Report». Der Dynamik dieser «vierten industriellen Revolution» solle nun die neue Methode des «Globalen Wettbewerbsindex 4.0» Rechnung tragen.
Gute Schweizer Bildungspolitik
Bei der Umsetzung von Innovation – von der Ideengenerierung bis zu deren Kommerzialisierung – schneidet die Schweiz hinter Deutschland und den USA gut ab. Gute Noten erreicht das Land auch bei der Ausbildung von Beschäftigten (Rang 2).
Der Schweiz billigen die Autoren die beste Politik in Bezug auf Weiterbildung und Umschulung der Arbeitnehmenden sowie beim Ausbildungsstand der Hochschulabsolventen zu. Ausserdem kann die Schweiz etwa mit Bestnoten für Eisenbahn Dienstleistungen und Wasserversorgung punkten, ebenso wie bei der Adoption von Breitbandinternet in der Bevölkerung.
Offenheit als wichtiges Kriterium
Das WEF betont in der Mitteilung auch die Bedeutung der Offenheit für die Wettbewerbsfähigkeit – dies in Zeiten von zunehmenden Handelsstreitigkeiten. Volkswirtschaften mit niedrigen Zöllen und Handelsbarrieren, Offenheit für ausländische Arbeitskräfte und Zusammenarbeit bei Patentanträgen würden auch bezüglich Innovation und Markteffizienz am besten abschneiden.
Eine Politik der Umverteilung und der sozialen Absicherung, Investitionen in Humankapital wie auch progressive Steuersysteme müssen laut dem Report die Wettbewerbsfähigkeit nicht behindern. So sei die Arbeitszeit in den zehn bestklassierten Ländern im Durchschnitt wöchentlich fünf Stunden geringer als beispielsweise in Ländern wie Brasilien, Indien und Russland.