- Die Grossbank Credit Suisse hat auf die Krise in Venezuela reagiert – und ihren Mitarbeitern Transaktionen mit gewissen Anleihen des Landes untersagt.
- Geschäfte mit der venezolanischen Regierung und staatlichen Agenturen müssen laut einem internen Schreiben vorab genehmigt werden.
- Dabei solle geprüft werden, ob Risiken für den Ruf der Bank bestünden.
Die Schweizer Grossbank will nicht in Transaktionen mit einer Regierung verwickelt werden, die die Menschenrechte verletzt. Darum hat sie ihre Mitarbeiter diese Woche in einem internen Schreiben angewiesen, alle Geschäfte mit der umstrittenen Regierung von Nicolás Maduro oder mit der Ölgesellschaft Venezuelas intern genehmigen zu lassen. Die CS hat das inzwischen bestätigt.
Die Vorsichtsmassnahme dürfte auch eine Reaktion auf die Erfahrungen der Investmentbank Goldman Sachs sein: Die US-Bank hatte mit Anleihen der hochverschuldeten staatlichen Ölgesellschaft Venezuelas im Wert von 2,8 Milliarden Dollar gehandelt. Die venezolanische Opposition bezichtigte Goldman Sachs daraufhin, damit die Lebensdauer des Maduro-Regimes zu verlängern.
US-Sanktionen erhöhen Druck auf Banken
Die Opposition demonstriert seit Monaten gegen den Staatschef. Sie wirft im vor, mit Hilfe der umstrittenen Verfassungsversammlung das Parlament auszuhebeln.
Druck kommt auch von anderer Seite: Diese Woche hatte die US-Regierung Sanktionen gegen ein Dutzend ranghohe Personen aus dem Umfeld Maduros verhängt. In diesem Umfeld werden auch andere Banken vorsichtiger.