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Reinverlust von 273 Millionen Credit Suisse schreibt im 1. Quartal wie angekündigt rote Zahlen

  • Die Credit Suisse schreibt im ersten Quartal 2022 erneut einen Verlust.
  • Wie in der vergangenen Woche bereits angekündigt, lasten insbesondere hohe Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf dem Ergebnis der zweitgrössten Schweizer Bank.
  • Unter dem Strich steht für die ersten drei Monate des Jahres 2022 ein Reinverlust von 273 Millionen Franken, wie die Credit Suisse (CS) mitteilte.

Bereits im ersten Quartal 2021 war die Grossbank in die roten Zahlen abgerutscht. Wegen dem Zusammenbruch des US-Hedgefonds Archegos hatte damals ein Verlust von 252 Millionen resultiert. Auch das Gesamtjahr 2021 hatte die unter einer Serie von Grosspannen leidende CS mit tiefroten Zahlen abgeschlossen.

Auch beim eigentlichen Bankgeschäft harzt es

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Kurzeinschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktorin Eveline Kobler

Der Quartalsabschluss der Credit Suisse ist gespickt mit Sonderkosten, Einmaleffekten und Folgen des Konzernumbaus. Aber auch im eigentlichen Bankgeschäft harzt es derzeit gewaltig: So ist zum Beispiel die Kundschaft wegen der Folgen des Krieges enorm verunsichert, und entsprechend passiv bei Börsengeschäften. Und auch die Gelder von neuen Kundinnen und Kunden sind nicht gerade üppig gesprudelt.

Beides ist schlecht fürs Geschäft. Um wieder auf Kurs zu kommen, wechselt die CS gleich mehrere Spitzenmanager aus. Die Bank versucht es in der Medienmitteilung nach freiwilligen Wechseln aussehen zu lassen. Doch der Druck auf den neuen Verwaltungsratspräsidenten Axel Lehmann, beim Spitzenpersonal weitere Auffrischungen vorzunehmen, war erheblich.

Die Grossbank stellte nun im ersten Quartal 2022 insgesamt 703 Millionen Franken für Rechtsstreitigkeiten zurück. Dazu kamen Belastungen wegen des Einflusses des Ukraine-Kriegs, welche die CS auf 206 Millionen Franken beziffert. Dagegen konnte die Bank von Sondererträgen aus aufgelösten Rückstellungen aus dem Archegos-Fall sowie von Immobiliengewinnen profitieren.

Deutlicher Rückgang beim Nettoertrag

Auch die Erträge der Bank schrumpften deutlich: Die CS erwirtschaftete in den ersten drei Monaten des Jahres noch einen Nettoertrag von 4.41 Milliarden Franken, was einem Rückgang um 42 Prozent gegenüber dem sehr starken Vorjahresquartal entspricht. Die Bank verweist in ihrer Mitteilung auf die volatilen Marktbedingungen und die Risikoaversion im Kundengeschäft.

Wechsel in der Geschäftsleitung

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Die Credit Suisse wechselt nach den anhaltenden Turbulenzen und einem erneuten Verlust im ersten Quartal 2022 mehrere Geschäftsleitungsmitglieder aus. Der Rechtschef, der Finanzchef und der Chef des Asien-Geschäfts nehmen ihren Hut.

David Mathers, der seit 2010 CFO und seit 2016 CEO von Credit Suisse International (CSI) ist, habe den Wunsch nach einer Herausforderung ausserhalb der Credit Suisse geäussert, teilte die Grossbank mit. Die Bank sucht intern und extern einen geeigneten Kandidaten.

Ausserdem verlässt Rechtschef Romeo Cerutti die Bank. Nachfolger wird per 1. Juli Markus Diethelm, der frühere Chefjurist der Konkurrentin UBS.

Helman Sitohang gibt zudem seinen Posten als Leiter der Region Asien-Pazifik (APAC) per 1. Juni ab. Der singapurische Staatsbürger war 2014 zum CEO von APAC – bis 2021 eine eigene Division – ernannt worden. Er werde als Senior Advisor des CEO bei der Credit Suisse bleiben und sich auf Kernkunden und die strategische Entwicklung in der Region APAC konzentrieren, hiess es.
Zu Sitohangs Nachfolger wurde Edwin Low, der bereits seit 1996 bei der Grossbank tätig ist, ernannt.

Und auch beim Zufluss neuer Gelder machen sich die Probleme bemerkbar. So zog die Bank im ersten Quartal noch Nettoneugelder in Höhe von 7.9 Milliarden Franken an. In der Vorjahresperiode flossen noch 28.4 Milliarden zu.

SRF 4 News, 27.04.2022, 07:00 Uhr ; 

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