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Reiseverhalten Durchschnittsschweizer auf Reisen

Knapp drei Reisen mit Übernachtung pro Jahr, eine davon in der Schweiz. So reist die Schweizer Bevölkerung durchschnittlich. Wirft man einen genauen Blick auf die aktuellsten Zahlen des Bundesamts für Statistik (die aus dem Jahr 2023 stammen), zeigt sich:

1. Frauen reisten zuletzt mehr als Männer

Frauen zeigen sich reisefreudiger. Sie unternehmen pro Jahr im Durchschnitt 3.1 Reisen. Männer verreisen 2.7 Mal. Daraus Schlüsse für ein generell unterschiedliches Reiseverhalten zu ziehen, wäre allerdings voreilig. Die Zahlen schwanken. Im Jahr 2016 etwa sind Männer häufiger gereist als Frauen, 2019 waren sie gleichauf.

2. Am meisten reisen junge Menschen

Das ist wenig überraschend: Mit 3.6 Reisen pro Jahr ist die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen am häufigsten unterwegs. Zudem reisen ledige und geschiedene Personen überdurchschnittlich viel. Mit 1.7 Reisen pro Jahr sind Verwitwete am wenigsten reisefreudig. Übrigens reisen die 6- bis 14-Jährigen heute schon häufiger als die über 65-Jährigen.

Stadt mit bunten Häusern auf Klippe.
Legende: Zum Beispiel Cinque Terre: Italien gehört neben Deutschland zu den am häufigsten bereisten Ländern. Imago / Imagebroker

3. Am häufigsten reisen Zürcher und Zentralschweizer

3.3 Reisen pro Jahr unternehmen Menschen, die in der Region Zürich oder in der Zentralschweiz leben. Bewohner und Bewohnerinnen der anderen Regionen unternehmen 3 Reisen oder weniger pro Jahr. Tessiner reisen deutlich weniger. 1.9 Mal pro Jahr. Vielleicht, weil man dort bereits unter Palmen wohnt.

4. Am liebsten geht es in Städte

Wenn es in die Ferien geht, dann zur Erholung in die Natur? Mitnichten. Die meisten Reisen führen die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz in Städte (3.1 Mal). An zweiter Stelle rangieren Orte in der Nähe von Städten (2.8 Mal). Nur durchschnittlich 2.2 Reisen werden nach Destinationen ausserhalb des Einflusses städtischer Kerne gemacht.

5. Gerne nach Deutschland und Italien

Jeweils 12 Prozent aller Reisen führen die Einwohner der Schweiz nach Deutschland oder Italien. Ausserhalb von Europa sind 7 Prozent unterwegs. Am schönsten aber ist es offenbar zu Hause: 36 Prozent der Reisen mit Übernachtungen führen nicht über die Landesgrenzen hinaus.

Verändertes Reisen nach Covid

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Das Reiseverhalten habe sich in den vergangenen Jahren verändert. Das sagen die Inhaber der beiden Schweizer Reiseveranstalter Twerenbold und Globetrotter im «Eco Talk».

«Man hatte Zeit, nachzudenken», sagt André Lüthi, der Globetrotter führt. «Wir stellen punktuell fest, dass manche sagen: Ich mache noch eine lange Reise pro Jahr, drei Wochen lang.» Diese Reise werde gut vorbereitet, und man komme nach Hause und habe viel gelernt. Der Kurztrip hingegen sei nicht mehr so attraktiv. «Im Bewusstsein der Konsumenten und Konsumentinnen ist etwas passiert.»

Karim Twerenbold, der den gleichnamigen Reiseveranstalter führt, stellt zudem eine Veränderung im Gruppenreise-Segment fest: «Reisen mit Gleichgesinnten, das Bedürfnis Miteinander-zu-reisen, ist gewachsen.» Dies, nachdem die Interaktion mit Menschen gefehlt habe.

Eco Talk, 26.5.2025, 22:25 Uhr ; 

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