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Schulstart in neun Kantonen Die Wandtafel hat noch lange nicht ausgedient

Für viele Schülerinnen und Schüler beginnt heute wieder die Schule. Ein Besuch bei der Firma Hunziker in Thalwil.

Das Wichtigste in Kürze

  • In neun Kantonen starten heute die Schülerinnen und Schüler ins neue Schuljahr.
  • Die Firma Hunziker in Thalwil im Kanton Zürich, ein wichtiger Hersteller von Wandtafeln in der Schweiz, hat im Sommer Hochbetrieb.
  • Gefragt sind – neben den klassischen Modellen – zunehmend interaktive Tafeln mit Flachbildschirmen.

Aluminium, Stahl, Spanplatten, Karton, Holz, Scharniere: Im Lager der Firma Hunziker in Thalwil ist alles fein säuberlich gestapelt. In den Montagehallten herrscht Hochbetrieb. «Von Mitte April bis gegen Ende August geben wir Vollgas in der Produktion», sagt Firmenchef Thomas Hunziker. Ende August würden die letzten Kantone in der Westschweiz auch wieder mit der Schule beginnen.

In den Sommerferien stösst das Unternehmen einen Drittel seiner ganzen Jahresproduktion aus. Denn im Sommer werden viele Schulhäuser renoviert oder neu gebaut. «Mitarbeiter ohne schulpflichtige Kinder haben im Sommer Feriensperre», sagt Hunziker. Zusätzlich braucht es externe Montageteams und Temporärarbeiter als Verstärkung. Erst wenn alle Kinder wieder die Schulbank drücken, endet der Stress in Thalwil.

Ohne Schiefergestein

Pro Jahr liefert die Firma rund 600 Standard-Wandtafeln aus. Schiefergestein ist seit über 80 Jahren nicht mehr in den schwarzen Tafeln enthalten. Im Innern ist vor allem Hart-Karton und Holz verarbeitet. Die Oberfläche besteht aus Stahl.

Mitarbeiter ohne schulpflichtige Kinder haben im Sommer Feriensperre.
Autor: Thomas Hunziker Firmenchef

Das Unternehmen lebt seit fünf Generationen fast nur vom Geschäft mit Schulen. Der Wettbewerb ist hart, denn die Schulen schauen auf den Preis. Manchmal kaufen sie billige Importware statt Hunzikers Tafeln aus Thalwil.

Flachbildschirme und Soundsysteme

Immer gefragter sind interaktive Tafeln: Sie haben links und rechts aufklappbare Flügel – wie früher. Darunter verbergen sich allerdings riesige Flachbildschirme mit Soundsystemen.

Die interaktiven Tafeln sind nicht nur bei den Primar- und Sekundarschulen beliebt. Auch die Hochschulen brauchen sie, wie Hunziker erklärt. «Sie sind nicht wegzudenken für Physiker und Mathematiker.» Die Wissenschaftler kritzeln ihre langen Formeln nämlich auch heute noch gerne auf Wandtafeln.

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