Mit Medikamenten lässt sich viel Geld verdienen: Heute hat der Berner Gesundheitskonzern Galenica einen Gewinn von 324 Millionen Franken präsentiert. Galenica besitzt das grösste Apothekennetzwerk der Schweiz, das Unternehmen betreibt zum Beispiel die Apothekenketten Amavita und Sunstore. Die Herausforderungen seien aber gross, betont Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod: «Die Behörden wollen die Preise und die Margen senken. Darauf müssen wir Antworten finden.»
Galenica betreibt nicht nur eigene Apothekenketten, sondern agiert auch als Dienstleister für unabhängige Apotheken. Auch für diese habe es Platz, ist Jornod überzeugt. «Aber diese unabhängigen Apotheken müssen absolut Profil haben und am richtigen Standort sein», sagt der 64-jährige.
Nur noch 12 Prozent der Apotheken sind unabhängig
Die Statistik zeigt hingegen, dass die Anzahl unabhängiger Apotheken in den letzten zehn Jahren dramatisch zurückgegangen ist. Waren 2005 noch 45 Prozent der Apotheken unabhängig, schrumpfte dieser Anteil bis 2015 auf zwölf Prozent. Ungefähr jede dritte Apotheke gehört heute zu einer Verkaufskette. Zudem haben sich viele einst komplett unabhängige Apotheken zu Gruppierungen zusammengeschlossen, um so konkurrenzfähig zu bleiben.
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Bild 1 von 2. Apothekenlandschaft 2015. Im letzten Jahr gab es in der Schweiz 1774 Apotheken. Etwa ein Drittel davon waren in Ketten organisiert. Knapp zwei Drittel der Apotheken schlossen sich zu Gruppierungen zusammen. 12 Prozent waren weder Teil von Ketten noch von Gruppierungen. Bildquelle: Pharmasuisse.
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Bild 2 von 2. Apothekenlandschaft 2005. Vor zehn Jahren gab es in der Schweiz 1672 Apotheken. Knapp ein Fünftel aller Apotheken waren Teil von Ketten. Zu Gruppierungen schlossen sich 36 Prozent der Apotheken zusammen. 45 Prozent gehörten weder zu Ketten noch zu Gruppierungen. Bildquelle: Pharmasuisse.
Doch während etwa in Deutschland die Anzahl Apotheken seit Jahren sinkt, nimmt sie in der Schweiz langsam, aber stetig zu. Trotzdem liegt die Apothekendichte mit 21 Apotheken pro 100 000 Einwohner deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 31. In seinem Geschäftsbericht schreibt der Branchenverband Pharmasuisse aber, dass der Ertrag der Apotheken aufgrund verschiedener Sparmassnahmen seit Jahren rückläufig sei. Da der Standort für Apotheken entscheidend ist, bedroht diese Entwicklung besonders Geschäfte in Randregionen.