Schweizer Firmen haben im ersten Quartal Waren im Wert von 51,8 Milliarden Franken exportiert. Das sind 2,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Vergleich zum Schlussquartal 2015 legten die Exporte um 1,1 Prozent zu.
Damit bestätige sich der positive Trend, der seit dem dritten Quartal 2015 anhalte, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung mit. Die grösste Gruppe, die chemisch-pharmazeutischen Produkte, verzeichnete mit einem Anstieg von 8 Prozent den höchsten Anstieg.
Die Pharmaindustrie sei denn auch einer der dominierenden Gründe für den Anstieg der Exporte, sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann. Sie finde nach wie vor viele Käufer im Ausland. Der zweite Grund sei die wieder bessere wirtschaftliche Verfassung der USA.
Um 7 Prozent wuchsen die Verkäufe von Bijouterie und Juwelierwaren. Die Exporte von Nahrungs- und Genussmittel nahmen um 5 Prozent zu. Weiter negativ entwickelten sich die Uhrenexporte, deren Umsätze um 9 Prozent fielen.
Noch kein einheitliches Bild
«Der Export ist nun wieder auf dem Niveau von vor der Aufhebung der Euro-Franken-Untergrenze», sagt Ammann. Doch sei das allgemeine Bild nicht einheitlich. Schweizer Medikamente waren schon immer relativ resistent gegen den starken Franken. Ob die Schweizer Exportwirtschaft den Frankenschock überwunden habe, lasse sich deshalb nicht aufgrund der Pharmaindustrie-Zahlen beantworten.
Aussagekräftiger sei die Maschinen- und Elektroindustrie, so Ammann. Auch hier gelte es aber zu differenzieren: Textilmaschinen haben es sehr schwer, da ist der Export auch im ersten Quartal 2016 weiter massiv zurückgegangen. Nicht-elektrische Kraftmaschinen wie Kolbenverbrennungsmotore oder Turbinen und Triebwerke hingegen, konnten wieder vermehrt ins Ausland verkauft werden.
Grösste Veränderungen der Schweizer Exporte
Chemisch-pharmazeutische Produkte | + 8 Prozent |
Bijouterie und Juwelierwaren | + 7 Prozent |
Nahrungs- und Genussmittel | + 5 Prozent |
Maschinen und Elektronik | - 2 Prozent |
Uhren | - 9 Prozent |
Auch die Importe lassen Rückschlüsse über die Verfassung der Schweizer Industrie zu. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen sie um 1,1 Prozent auf 42,1 Milliarden Franken zurück.
Das negative Importergebnis stammte vor allem vom Minus bei den Energieträgern, die wegen des Preiszerfalls um ein Drittel absackten, sowie vom Minus bei den Bijouterie und Juwelierwaren, die um 12 Prozent tauchten. In Kontrast dazu stand die deutliche Zunahme von 13 Prozent bei den Fahrzeugen.
SRF-Wirtschaftsredaktor Ammann spricht auch bei den Importen von einer «leichten Belebung». Diese sei aber noch nicht nachhaltig, sondern hänge sehr stark von einzelnen Faktoren wie beispielsweise dem Kauf zweier Verkehrsflugzeuge in diesem Quartal ab.