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Schweizer Mondfahrzeug Von Freiburg auf den Mond: Raumfahrzeug fliegt 2026 ins All

Die Firma Venturi-Lab entwickelt Teile für ein Weltraumfahrzeug, das 2026 mit einer SpaceX-Rakete zum Mond fliegt.

Unternehmer Elon Musk will mit seiner Raumfahrtfirma SpaceX das All erobern. Für 2026 plant er eine unbemannte Mondmission. Und: Mit an Bord wird auch Schweizer Technologie sein.

Das Mondfahrzeug Flex-Rover wird zurzeit in der Nähe von Freiburg entwickelt. Ziel: Ein schnelles Fahrzeug zu bauen, das den Belastungen im All standhalten kann.

Extreme Bedingungen erfordern neue Materialien

Auf dem Mond herrschen extreme Umweltbedingungen. Zunächst das Klima: Die Temperaturen schwanken zwischen minus 200 und plus 100 Grad Celsius. Die fehlende Atmosphäre und die kosmische Strahlung fordern den Flex-Rover zusätzlich.

Gummireifen oder Öl-Dämpfer, die auf der Erde zum Einsatz kommen, würden unter solchen Bedingungen nicht funktionieren. Deshalb entwickelt Venturi-Lab Alternativen.

Auch die Solarpaneele für den Rover kommen aus der Schweiz. Der Flex-Rover soll dereinst mehrere Jahre wartungsfrei Waren und Personen auf dem Mond transportieren.

Geschwindigkeitsrekord als zusätzliche Herausforderung

Ein weiteres Ziel: Das Mondfahrzeug mit Schweizer Technologie soll die Waren und Personen nicht nur zuverlässig, sondern auch möglichst schnell auf dem Mond hin- und herfahren.

Mit bis zu 20 km/h soll der Flex-Rover dereinst über die Mondoberfläche fahren. Was nach wenig klingt, ist revolutionär. Zum Vergleich: Aktuelle Mondfahrzeuge legen nur wenige Meter pro Stunde zurück.

Mondfahrzeug dass schwarzen Stein hochhebt.
Legende: Der Flex-Rover soll auch ferngesteuert Aufgaben ausführen können. Z.B. das Sammeln von Gesteinsproben. zvg/Venturi-Lab

Die Idee für das schnelle Mondfahrzeug kam Mitgründer Antonio Delfino im Gespräch mit einem befreundeten Unternehmer. Dessen Firma Venturi Monaco hat mit Elektrofahrzeugen bereits mehrere Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt.

«Warum also nicht ein Geschwindigkeitsrekord auf dem Mond aufstellen», dachte sich Delfino und gründete Venturi Lab.

Entwickelt in der Schweiz, gebaut in Kalifornien

Produktionshallen stehen in Freiburg keine und dies wird auch in Zukunft so bleiben. Ein Labor, in welchem Mond-Bedingungen simuliert werden können, ist noch im Aufbau. Die Produktion des Flex-Rovers findet später in Kalifornien bei der Schwesterfirma Venturi Astrolab statt.

Doch was bringt die Forschung an einem Weltraumfahrzeug der Gesellschaft? «Viel», sagt Antonio Delfino: «Die Materialien, die wir jetzt entwickeln, kann die Industrie vielleicht in einigen Jahren nutzen.»

Ohne Weltraumforschung gäbe es heute weder Computer noch GPS-Navigation
Autor: Antonio Delfino Mitgründer und Vorstandsmitglied Venturi-Lab

Auch der Flex-Rover selbst könne dereinst eine wichtige Rolle spielen. Der Mond könnte in Zukunft als Rohstofflieferant genutzt werden, etwa für seltene Erden. Aufgaben wie etwa Transporte könnte in diesem Fall das Mondfahrzeug aus der Schweiz übernehmen.

Doch das ist noch Zukunftsmusik: «Unsere erste Priorität jetzt ist, das Mondfahrzeug fertigzustellen und 2026 mit SpaceX auf den Mond zu fliegen», sagt Antonio Delfino.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 23.08.2023, 17:30 Uhr ; 

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