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Social-Media-Apps legen zu Die Kurve von Twitter und Snapchat zeigt steil nach oben

  • Das Geschäft bei Twitter läuft besser als erwartet: Der Umsatz des Kurznachrichtendienstes ist im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 74 Prozent auf knapp 1.2 Milliarden Dollar gewachsen.
  • Damit übertrifft Twitter die Prognosen von Analysten: Am Markt war mit gut einer Milliarde Umsatz gerechnet worden.
  • Auch die Foto-App Snapchat ist auf Kurs: Sie erreichte im zweiten Quartal das stärkste Wachstum seit vier Jahren.

Unter dem Strich hat Twitter im zweiten Quartal 65.65 Millionen Dollar verdient – dies nach einem Verlust von 1.38 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der rosige Geschäftsgang widerspiegelte sich am Donnerstag auch im nachbörslichen US-Handel: Die Twitter-Aktie stieg um mehr als fünf Prozent.

Nutzerinnen und Nutzer im Heimatmarkt eingebüsst

Gewachsen ist ferner die Zahl der täglich aktiven Nutzerinnen und Nutzer, die der Kurznachrichtendienst in seinen eigenen Apps oder in der Webversion mit Werbung erreichen kann: Sie kletterte binnen drei Monaten von 199 auf 206 Millionen. Nicht aber im Heimatmarkt USA: Hier ging die Zahl der Nutzenden um eine Million auf 37 Millionen zurück.

Snapchat: Verlust trotz starken Wachstums

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Nebst dem Kurznachrichtendienst Twitter hat auch die Foto-App Snapchat im zweiten Quartal einen starken Zulauf verzeichnet. Das liess auch die Einnahmen sprudeln: Die Zahl der täglich aktiven Nutzer hat in den drei Monaten bis Ende Juni im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 293 Millionen zugenommen. Laut Betreiber Snap erreichte die App damit das stärkste Wachstum seit vier Jahren. Der Umsatz legte um 116 Prozent auf 982 Millionen Dollar zu. Unter dem Strich machte Snap dennoch einen Verlust von knapp 152 Millionen Dollar – verringerte das Minus gegenüber dem Vorjahr damit aber um 53 Prozent.

Twitter erklärte das unter anderem mit einer ruhigeren Nachrichtenlage. Der Dienst hatte Anfang Januar den damaligen US-Präsidenten Donald Trump von der Plattform verbannt.

Abo-Modell vorerst nur in Australien und Kanada

Der Kurznachrichtendienst machte im vergangenen Quartal erste Schritte mit seinem Abo-Produkt als zusätzliche Einnahmequelle zu den Anzeigeerlösen. Die Premiere erfolgte im Juni zunächst in Australien und Kanada. Ein Vorteil des neuen Abo-Produkts: Nutzer können 30 Sekunden lang fertige Tweets verändern.

Firmenchef Jack Dorsey machte in einer Telefonkonferenz mit Analysten zunächst keine Angaben dazu, wann das Abo-Modell in weiteren Ländern eingeführt werden könnte. Man wolle zunächst Erfahrungen in den beiden ersten Märkten sammeln.

Für das laufende Vierteljahr stellte Twitter bis zu 1.3 Milliarden Dollar Umsatz in Aussicht. Twitter-Chef Dorsey zeigte zudem Interesse an der Digitalwährung Bitcoin. Sie könne zu einer Art globalen Internet-Währung werden und Transaktionen auch bei Twitter vereinfachen.

SRF 4 News, 23.07.2021, 06:30 Uhr ; 

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