Das Wichtigste in Kürze
- Die Swisscom will mehr Stellen abbauen als ursprünglich geplant.
- Statt 700 wie vor einem Jahr angekündigt, sollen es jetzt insgesamt 1000 Stellen sein.
- Die Gewerkschaft Transfair übt Kritik an der Unternehmenspolitik.
- Swisscom präsentierte auch die Zahlen zum Geschäftsjahr 2016. Ergebnis: 1,6 Milliarden Franken Gewinn.
Nach einem Gewinnknick vor einem Jahr kündigte die Swisscom an, bis 2020 die jährlichen Kosten um 300 Millionen Franken gegenüber 2015 zu senken. Am Sparprogramm will das Unternehmen laut Medienmitteilung trotz positivem Jahresabschluss festhalten.
Gegenüber der damaligen Prognose erhöht die Swisscom jedoch die Zahl der Stellen, die abgebaut werden sollen. Anstatt wie damals angekündigt 700 Stellen, sollen dem Sparprogramm jetzt 1000 Stellen zum Opfer fallen. Bereits 2016 hat sich der Bestand der Vollzeitstellen beim Unternehmen um rund 600 auf 18'400 gesenkt. Ende 2017 sollen es noch 17'900 sein, heisst es im Communiqué.
Keine Erklärung – dafür Kritik
Swisscom begründet im Communiqué den weiteren Stellenabbau nicht. Mitte November 2016 hatte jedoch Swisscom-Finanzchef Mario Rossi in einem Interview angetönt, dass ein solcher Schritt möglich sei. Er begründete dies mit dem Preisdruck, den sinkenden Roamingeinnahmen und den höheren Kosten für die Gewinnung von Kunden.
Die Gewerkschaft Transfair bedauert die weitere Umstrukturierung. Obwohl das Unternehmen hervorragende Resultate erwirtschafte, setze es seine Rationalisierungspolitik weiter fort, heisst es in einer Mitteilung. Konkret fordert die Gewerkschaft, dass die Swisscom in Aus- und Weiterbildung der Angestellten investiert, um ihnen eine Zukunftsperspektive zu eröffnen.
Satter Gewinn 2016
Ebenfalls in der Medienmittelung hat die Swisscom ihre Zahlen für 2016 präsentiert. Demnach hat das Telekommunikationsunternehmen einen Gewinn von 1,6 Milliarden Franken erzielt. Das sei das Ergebnis des Sparprogramms und von Erfolgen im Italiengeschäft. Analysten hatten mit 1,5 Milliarden Franken gerechnet.
Für 2016 sollen die Aktionäre wie angekündigt 22 Franken pro Titel erhalten. Unternehmenschef Urs Schaeppi erwartet für das laufenden Jahr ein Betriebsergebnis von rund 4,2 Milliarden Franken (2016: 4,29 Milliarden Franken) und einen unveränderten Umsatz von 11,6 Milliarden Franken. Bei Erreichen der Ziele sollen erneut 22 Franken an die Aktionäre ausgeschüttet werden.