Das Wichtigste in Kürze
- Peter Spuhler tritt als Chef des Schienenfahrzeugherstellers Stadler Rail zurück.
- Er übergibt die operative Leitung per Anfang nächsten Jahres an Thomas Ahlburg.
- Spuhler konzentriere sich nach 30 Jahren als Chef auf das Amt des Verwaltungsratspräsidenten, teilte Stadler mit.
Im neuen Amt werde sich Spuhler auf Strategie, Übernahmen und Kundenpflege von Stadler Rail konzentrieren, hiess es weiter. Die Anpassung der Führungsstruktur sei von langer Hand geplant gewesen. Der Alt-SVP-Nationalrat bleibt mit 80 Prozent Aktienanteil Haupteigentümer des Schienenfahrzeugherstellers.
Kleine Firma zu grossen Erfolgen geführt
Der 58-Jährige Spuhler hatte die Thurgauer Firma 1989 für ungefähr 4,5 Millionen Franken gekauft. Damals zählte das Unternehmen 18 Mitarbeiter. Heute sind es über 7000. Dieses Jahr hat das Unternehmen sein 75-jähriges Bestehen gefeiert.
Spuhler orchestrierte ab Mitte der 1990er-Jahre mehrere Übernahmen, wovon eine es dem Ostschweizer Fahrzeugbauer ermöglichte, in die Produktion von Strassenbahnen und U-Bahnen einzusteigen.
700 Angestellte zählte das Unternehmen im Jahr 2002, der Umsatz betrug damals 300 Millionen Franken.
2004 startete Stadler Rail dank den neuen Regionalzügen FLIRT auf der Schnellspur durch: Der Umsatz stieg auf mehr als 550 Millionen Franken, die Zahl der Mitarbeitenden auf 1100. Zudem expandierte das Unternehmen ins Ausland. 2007 knackte Stadler Rail beim Umsatz erstmals die Milliardengrenze.
Neues Kapitel mit Hochgeschwindigkeitszügen
Ein Jahr später kam der doppelstöckige Intercity-Zug KISS zur Produktepalette hinzu. Einen Rückschlag erlitt das Unternehmen 2010, als die SBB einen Grossauftrag nicht an Stadler Rail, sondern an den kanadischen Zughersteller Bombardier vergab.
Mit den Hochgeschwindigkeitszügen Giruno, von welchen im Mai das erste Exemplar aus einem Stadler-Werk rollte, ist die Firma inzwischen in ein neues Kapitel in ihrer Firmengeschichte eingestiegen. Davon erhofft sich das Unternehmen, das im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,76 Milliarden Franken erwirtschaftet hat, einen weiteren Wachstumsschub.