- Deutsche Piloten der irischen Fluggesellschaft Ryanair treten am Freitag für vier Stunden in den Streik.
- Dies nachdem Sondierungsgespräche für bessere Arbeitsverhältnisse nicht zustande gekommen sind.
- Die Airline kritisiert den Entscheid der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) als übertrieben.
Passagiere der irischen Fluggesellschaft Ryanair in Deutschland müssen sich am Freitag auf Streiks der Piloten einrichten. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat alle festangestellten Piloten von Ryanair auf deutschen Basen zu einer Arbeitsniederlegung von 5:00 bis 9:00 Uhr aufgerufen. Es wäre der erste Streik in der Geschichte der 1985 gegründeten Fluggesellschaft Ryanair.
Zuvor waren erste Sondierungsgespräche mit der Unternehmensleitung in Dublin gar nicht erst zustande gekommen. Ryanair habe am Mittwoch zwei der fünf anwesenden VC-Mitglieder der Tarifkommission abgelehnt. Ryanair spiele weiter auf Zeit und verhindere so den Beginn von Lohnverhandlungen, sagte ein Verhandlungsführer der Gewerkschaft VC.
Der Konzern «beschwört» seine Kunden
Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat derweil den angekündigten Streik der Pilotengewerkschaft als «ungerechtfertigt» und «unnötig» kritisiert.
Der Konzern habe der Gewerkschaft bereits ein weiteres Treffen am 5. Januar in Frankfurt zugesagt, um dort Verhandlungen über eine tarifliche Einigung fortzusetzen, teilte die Airline mit.
Die Fluggesellschaft ruft ihre Kunden auf, dennoch an den Flughafen zu kommen. Die Gesellschaft wolle alles unternehmen, um sämtliche Flüge durchführen zu können, liess die Airline verlauten.
Zahlreiche Verbesserungen gefordert
Ryanair hatte in der vergangenen Woche verschiedene nationale Gewerkschaften überraschend zu Gesprächen eingeladen und angekündigt, sie als legitime Interessensvertretungen ihrer Piloten anzuerkennen. Die Gewerkschaften hatten daraufhin Streikdrohungen zurückgenommen, um die Gespräche nicht zu belasten.
Die Arbeitnehmervertreter verlangen zahlreiche Verbesserungen in den Arbeitsverhältnissen der rund 4000 Ryanair-Piloten. Unter anderem stören sie sich an schlecht strukturierten Einsatzplänen, plötzlichen und als willkürlich empfundenen Versetzungen, geringen Grundlöhnen und dem weit verbreiteten System sogenannter Vertragspiloten.