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Strom für Rechenzentren Wie viel Strom braucht Künstliche Intelligenz?

Auf den ersten Blick wenig. Nur sei bei solchen Berechnungen nicht alles eingerechnet, sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Dario Pelosi.

Bei der Anwendung von Künstlicher Intelligenz stellen sich Fragen vieler Art: Von der Frage nach der Ethik bis zu den Auswirkungen auf die Umwelt, zum Beispiel beim Stromverbrauch. Wie viel Strom eine Textanfrage an ein KI-Tool braucht, hat sich auch der Internetkonzern Google gefragt. Google hat dazu Berechnungen angestellt. Nach der Berechnung des Konzerns braucht eine Anfrage an KI so viel Strom wie neun Sekunden Fernsehen, 0.24 Wattstunden. Zusätzlich dazu werden rund fünf Tropfen Wasser (0.26 Milliliter pro Anfrage) benötigt, dies zur Kühlung der Rechenzentren.

Der Stromverbrauch von KI ist nur für die eigentliche Anfrage angegeben.
Autor: Dario Pelosi SRF-Wirtschaftsredaktor

Auch die Firma Open AI – die Erfinderin von Chat GPT – hat sich diese Überlegung gemacht. Dort wurde errechnet, dass eine durchschnittliche KI-Anfrage bei 0.34 Wattstunden so viel Strom wie gut eine Sekunde Backofenbetrieb verbrauche. Das klingt nicht nach viel.

Die Nachfrage nach KI-Applikationen explodiert förmlich.
Autor: Dario Pelosi SRF-Wirtschaftsredaktor

Allerdings sei die Rechnung nicht ganz so einfach, sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Dario Pelosi: «Der Stromverbrauch ist nur für die eigentliche Anfrage angegeben. Aber diese Applikationen müssen trainiert werden.» Sie werden mit Unmengen von Daten gefüttert, was auch Unmengen von Energie verbraucht. «Dazu kommt, dass die Nachfrage nach KI-Applikationen förmlich explodiert.»

Immer effizientere Rechenzentren

Das zeigten beispielsweise auch die Zahlen von Nvidia, dem Konzern, der die Chips für diese Anlagen liefert, so der Wirtschaftsredaktor. Bei Nvidia gehen die Verkäufe durch die Decke. Nvidia ist einer der Konzerne, der Chips für Anlagen und Rechenzentren liefert.

Zwar verweist die Computerindustrie immer wieder darauf, dass Rechenzentren immer effizienter und immer weniger Strom verbrauchen würden. Das stimme, sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Pelosi, und die Konzerne achteten auch darauf, denn die Diskussionen um den gigantischen Stromhunger von Rechenzentren würden dem Image der Industrie schaden.

Aber: «Selbst wenn die einzelne Anfrage vielleicht weniger Energie verbraucht. Unter dem Strich – bei der rasant wachsenden Anzahl von Anfragen – ist der Energieverbrauch für KI-Applikationen eben doch gigantisch hoch und wächst rasant.»

SRF 4 News, 22.08.2025, 08:20 Uhr ; 

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