Für die allermeisten ist der Traum vom Eigenheim in den Städten aufgrund der hohen Kaufpreise unerreichbar. Doch nun wird dieser Traum auch ausserhalb der Stadt zu einer kostspieligen Herausforderung. Das zeigen die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik.
Zwar sind die Preise für Einfamilienhäuser in den Städten auf sehr hohem Preisniveau sogar minimal um 0.4 Prozent gesunken. Doch in den sogenannt intermediären Gemeinden, die also weder Stadt noch Agglomeration oder Land sind, sind sie alleine in diesem Jahr um 3.4 Prozent gestiegen.
Grosses Interesse an Häusern im Umland
Und genau dort versuchen derzeit viele Menschen, doch noch an ein finanzierbares Eigenheim zu kommen. So zum Beispiel auch im zürcherischer Elgg, das nur 35 Kilometer von Zürich entfernt liegt – aber im Vergleich zur Grossstadt eine völlig andere Immobilienwelt bietet. Wer dort kauft, muss nicht zu den Topverdienenden gehören, um überhaupt eine Hypothek zu bekommen.
Aktuell steht in Elgg ein Haus für gut eine Million zum Verkauf. Das Interesse am Viereinhalb-Zimmer-Eckhaus mit 100 Quadratmeter Wohnfläche und Baujahr 1963 sei sehr gross, bestätigt Immobilienberaterin Valery Alves. «Es sind vor allem junge Familien, die sich interessieren, die den Horizont erweitert haben und sich mit ihrem Budget ein Traumhäuschen finanzieren wollen können.»
Nur wenige und teure Angebote in den Städten
In den Städten hingegen muss man für ein Eigenheim sehr tief in die Tasche greifen. Die Immobilienberatung IAZI hat für SRF die Preise zusammengetragen. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet in Zürich 3.3 Millionen Franken, in Genf 2.9 Millionen, in Basel 2.2 Millionen und in Bern 1.8 Millionen.
Hinzu kommt auch, dass im urbanen Raum weniger Liegenschaften angeboten werden. In der ganzen Stadt Zürich standen am Stichtag Freitag etwa nur 12 Einfamilienhäuser auf der Plattform Homegate zum Verkauf. Darunter befanden sich ein 4.5- oder 5.5-Zimmer-Haus für jeweils 3.4 Millionen Franken.
Auch Immobilienberaterin Alves spürt die Flucht aus den Zentren: «Ich merke in den Gesprächen mit den Interessenten schon, dass sie vielleicht zuerst in der Stadt gesucht haben, dann aber ihre Wünsche oder ihre Kriterien erweitert und gemerkt haben, dass auch Gemeinden etwas ausserhalb von der Stadt sehr attraktiv sind und das bieten können, was sie sich wünschen.»