Tidjane Thiam, Chef der Grossbank Credit Suisse, hat in London vor den Investoren gesprochen. Thiam zeigte ihnen auf, wie er seine Sanierungsziele bis Ende nächsten Jahres erreichen will. Die Bank sei auf Kurs, müsse den eingeschlagenen Sparkurs aber konsequent weiter führen. Sparen kann die Bank etwa durch Prozessoptimierungen und Automatisierungen, aber auch durch einen weiteren Stellenabbau. Wie viele Stellen bei der Bank nächstes Jahr wegfallen, sagte Thiam nicht.
Er hatte bereits bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren gesagt, dass die Credit Suisse zu hohe Fixkosten habe. Das Ziel wäre, die Kosten von damals 21 Milliarden Franken auf maximal 17 Milliarden zu senken – bis Ende 2018. Thiam wird bekannt geben, dass die Bank dieses Ziel erreicht.
Vor den Investoren sagte Thiam vor den Investoren, dass die Bank dieses Ziel erreichen werde. Das ist eine gute Nachricht für die CS, ihre Aktionäre und für Thiam selber, dessen Zukunft massgeblich davon abhängt.
Stellen streichen ist die einfachste Variante Kosten zu senken
Weniger gut bekommt es den CS-Mitarbeitern. Sie müssen um ihren Arbeitsplatz fürchten, denn Stellen streichen ist die einfachste Variante Kosten zu senken. Eine Variante, auf welche die Bank unter Thiam stark setzt. Allein im letzten Jahr baute sie 7200 Stellen ab. Und es dürfte auch nach dem Sparprogramm so weiter gehen. Thiam kündigte an, die Kosten ab 2019 nochmals zu drücken. Von bis zu einer halben Milliarde Franken ist die Rede.
Die Entwicklung macht mir Sorgen. Man kann nicht sparen bis zum bitteren Ende.
Ein Mittel, um die Kosten weiter zu senken, ist die Digitalisierung. Roboter und intelligente Computerprogramme sollen den Betrieb effizienter machen, hofft die CS. Sie ersetzen aber auch Angestellte. Eine Entwicklung, die dem Bankenpersonalverband Sorgen bereitet. «Betroffen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im mittleren Sektor, mit solider Ausbildung, wie etwa Juristen oder Back Office-Angestellte», sagt Denise Chervet. Sie hofft, dass sich die Angestellten der CS in Zukunft mehr einbringen und aktiv an den Veränderungen mitarbeiten können.
(fren, Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 12:03 Uhr)