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Tourismus Ferienwohnungen sind auch im Winter gefragt

Während Hotels in Berggebieten über ausbleibende Gäste klagen, boomen Ferienwohnungen trotz Corona.

Corona-Einschränkungen für Seilbahnen hin oder her: Schweizerinnen und Schweizer zieht es dem Vernehmen nach auch diesen Winter in die Berge. Übernachten werden viele aber nicht in Hotels, sondern in Chalets und Ferienwohnungen.

Darauf weisen zum Beispiel die Buchungszahlen von e-Domizil hin, der nach eigenen Angaben grösste Vermittler von Ferienwohnungen in der Schweiz. Daniel Koller, der das Schweizer Geschäft von e-Domizil leitet, verzeichnet schon jetzt ein Buchungs-Plus von 20 Prozent über die ganze Wintersaison – und das, obwohl im Moment fast nur Schweizer Gäste Ferien buchten.

Ferien in den Bergen statt am Südseestrand

«Normalerweise sind 20 Prozent der Feriengäste in der Schweiz Ausländer, die fallen faktisch komplett weg», so Koller. Profitieren können die Vermieter von Ferienwohnungen aber von den daheimgebliebenen Schweizerinnen und Schweizern. «Es gibt ganz viele Gäste, die wären ins Ausland gefahren, können aber nicht und verbringen die Ferien jetzt in der Schweiz», so Koller.

Weniger rosig ist die Situation der Hotels. Einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Hotellerie Suisse zufolge rechnen 76 Prozent der Hotels in Berggebieten mit einem schlechteren Geschäft als im Vorjahr. Damit setzt sich im Winter ein Trend fort, der auch schon im Sommer und im Herbst sichtbar war.

Während Hotels zu den Corona-Verlierern zählen, gehören Ferienwohnungen zu den Corona-Gewinnern. Nahmen Hotelübernachtungen im dritten Quartal um fast ein Drittel auf rund 9,2 Millionen Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr ab, verbuchten Ferienwohnungen mit 2,6 Mio. Logiernächten im gleichen Zeitraum ein Plus von fast 20 Prozent gegenüber 2019 – Tendenz steigend.

Nicht überall läuft es gleich gut

Auch in Davos sind Ferienwohnungen momentan mehr gefragt als Hotelzimmer, aber von einem Boom ist man weit entfernt. «Im Moment sind wir bei den Ferienwohnungen etwa 30 Prozent im Hintertreffen gegenüber dem Vorjahr, bei den Hotels 50 Prozent», schätzt Reto Branschi, Direktor von Davos Klosters Tourismus.

Der Grund laut Branschi: Davos sei besonders von ausländischen Gästen abhängig. Deshalb treffen Reiseeinschränkungen den Ort besonders hart. Noch können Schweizer Gäste hier die fehlenden Besucher aus dem Ausland nicht aufwiegen, auch nicht in den Ferienwohnungen.

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